Schöpfungsbericht: Als wäre es das erste Mal
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Neil Douglas-Klotz
Aus derselben Quelle
leben wir
Kösel. 318 Seiten. 19,95 EUR
Frieden ist für den Autor das Verbundensein mit dem Göttlichen in dem Gefühl der Ganzheit. Diese Vision vollkommener Menschlichkeit entrückt den Leser von der schmerzlich spürbaren Alltagsrealität der Trennung. »Schöpfung jetzt« lautet der Aufruf an Juden, Christen und Muslime, ein Aufruf zur aktiven Hoffnung. Denn die göttliche Welt sei nicht, wie Platon meinte, unwandelbar, sondern wie der ganze Kosmos »dynamisch und im Wandel begriffen« (hebräisches Denkmuster). Das auf »griechischer Denkart« basierende Verständnis der Evangelien wird - der Autor ist Religionswissenschaftler und Psychologe - einer Prüfung unterzogen. Demzufolge führt die »semitische Denkart« zu einem neuen Schöpfungsverständnis. Auch im Islam erkennt der Autor Zeichen einer »lebendigen Schöpfungsgeschichte«. Allerdings gibt es in diesem Kapitel nur sanfte Andeutungen dafür, dass sich die »traditionelle islamische« und die »moderne westliche« Weltanschauung auseinander entwickelt hat. Der weitaus größte Teil des Buches ist der »Schöpfungspraxis« gewidmet, mit zahlreichen Geschichten aus Meditation und Mystik der Religionen und mit Hinweisen auf ein notwendiges »Neuerlernen des Körperbewusstseins«. Buchstabenfixierte Deutungen haben in allen Religionen die reichen symbolischen Interpretationen überlagert. Das führte zum Fundamentalismus, mit der Anmaßung, Alleinbesitzer des religiösen Erbes zu sein. Das »Rezept« des Autors lautet: »Wir müssen vorwärts schauen in eine offene, sich wandelnde Vergangenheit ... Wir müssen unsere Schöpfungsgeschichten neu hören und zu leben beginnen - als wäre es das erste Mal.«