Christologie auf Feministisch
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Elisabeth Moltmann-Wendel/
Renate Kirchhoff (Hg.)
Christologie im Lebensbezug
Vandenhoeck & Ruprecht.
240 Seiten. 29,90 EUR
Acht Autorinnen eröffnen inspirierende neue Formen der Annäherung an das große Thema der Christologie. Sie gehören unterschiedlichen Generationen, Konfessionen, theologischen Disziplinen und Lebenskontexten an. Schon deshalb ist das Spektrum ihrer Zugänge weit gefächert. Ergänzt wird es durch weitere Perspektiven, da mehrere Autorinnen auch christologische Aussagen anderer Herkunft referieren. Die theologische Spurensuche in Biografien reicht dabei bis nach Afrika. Bei der jüdischen Philosophin Hannah Arendt kommt Jesus als der Geborene in den Blick. Oder es wird reflektiert, inwiefern Enthierarchisierung stattfindet, wenn Gott als Kind zu uns kommt (Elisabeth Naurath), wie Geburtserfahrung als theologische Metapher für das Werden der neuen Schöpfung bedeutsam wird (Brigitte Enzner-Probst) oder wie die Christusbeziehung zum Grund für Geschlechtergerechtigkeit wird (Ute Grümbel). Wenn im ersten Jahrhundert Kriegstraumatisierung infolge des Jüdischen Krieges die Konzeption des Markusevangeliums geprägt hat (Monika Fander) oder fast 2000 Jahre später koloniale Abhängigkeit die Inkulturation der Christusgestalt in Afrika verhindern konnte (Valeria Ferrari Schiefer), dann zeigt beides gleichermaßen, wie Christologie von Macht- und Ohnmachtserfahrungen bestimmt wird. Unterm Strich erweitern die acht in dem Band versammelten Autorinnen das Spektrum feministischer Christologie in anerkennenswerter Weise.