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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 22/2012
Der Inhalt:
Politik & Gesellschaft
Der letzte Brief

Wo Spiritualität zur Ware wird

Ein Land im Umbruch: Im besetzten Tibet verfolgen chinesische Behörden die Mönche. Doch in China sind sie als Spender von Seelentrost gefragt. Erlebnisse vor Ort
von Kristin Kupfer vom 23.11.2012
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Die Meldung ging um die Welt: Vor Beginn des jüngsten Volkskongresses in Peking hatten sich wieder einmal Tibeter verbrannt. Sechs Todesopfer waren zu beklagen. Und sofort waren sie wieder da, die Erinnerungen an meine Besuche in den Klöstern dort.

Ich war seit 2008 jedes Jahr in tibetischen Siedlungsregionen, in Gansu, Sichuan oder Qinghai. Besonders ein Mönch ist mir in Erinnerung geblieben, in dem Kumbum-Kloster in Qinghai, hoch in den Bergen. Die Mönche hatten sich mit mir im Gästehaus getroffen, weil es zu gefährlich war, mit einem Ausländer ins Kloster zu kommen. Dort erzählten mir die Brüder von ihrer Not: Ein junger Mitbruder hatte auf ein großes Wandgemälde eine winzige tibetische Flagge gemalt. Am Tag darauf war er spurlos verschwunden. Vermutlich ist er das bis heute. Nur weil er eine

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