»Das sitzt im Hirn«
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Herr Benz, inwiefern tragen Roma selbst dazu bei, dass es Vorurteile gegen sie gibt?
Wolfgang Benz: Überhaupt nicht. Das ist ja die Erkenntnis der Vorurteilsforschung: Nicht der Jude ist schuld, dass man ihn nicht mag, sondern wir konstruieren ihn uns als Feind. Dasselbe macht man mit Roma oder Homosexuellen. Man kann beliebig Minderheiten in diese Rolle zwingen. Der Vorwurf: »Ein Jude hat mich betrogen« oder »Ein Zigeuner hat mir etwas gestohlen« ist ein Konstrukt in den Hirnen der Mehrheit. Die Leute suchen einen Feind. Sie behaupten, der Zigeuner sei aufgrund seiner Herkunft so und so, und deshalb dürften wir ihn ablehnen, verachten, jagen, ausgrenzen.
Gibt es denn nicht auch Erfahrungen und Bilder, die diese Vorurteile bestätigen?