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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 22/2022
Der Inhalt:

Erwachen zur Vielheit

Die Federzeichnung »Jakobs Traum« ermuntert uns, unsere verborgenen Sinne zu nutzen
von Giannina Wedde vom 18.11.2022
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Licht und Dunkel. Unruhe. Bewegtheit. In der Mitte ein Engel, der beschwörend die Hand hebt. Am Boden der schlafende Jakob. Sein Gesicht friedlich – wenige Striche erschaffen einen Ausdruck beseligter Ruhe. Die Federzeichnung »Jakobs Traum« des wohl bedeutendsten Rembrandt-Schülers Ferdinand Bol wirkt erstaunlich modern in dem, was sie auslässt. Was Jakob träumt, können wir ihr nicht entnehmen. Vielmehr scheint es, als wären wir selbst eingeladen, unter der Hand des Engels zu träumen.

In der biblischen Erzählung ist Jakob nach Vertrauensbrüchen auf der Flucht vor den Konsequenzen seines Handelns. Als einer, der Zuhause und Familie verloren hat und nicht weiß, was ihn erwartet, bewegt er sich in einem »Dazwischen«, das eine Atmosphäre einbrechender Andersheit entfaltet: Das Licht schwindet. Er, d

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