Prozesstheologie: Intellektuell sperriges Gebiet
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Roland Faber
Prozesstheologie
Zu ihrer Würdigung und kritischen Erneuerung. Grünewald. 628 Seiten. 88 EUR
Roland Faber schreibt weder eine Einführung in die Prozesstheolgie noch eine systematische Darstellung. Vielmehr arbeitet er sich in seiner Habilitationsschrift direkt an den Nerv der bisherigen Kritik gegen die Prozesstheologie heran und will sie dann von innen her erneuern. Faber will das zentrale Anliegen dieser theologischen Richtung, das »Gott verstehen, heute!«, in seiner Zeitabhängigkeit interpretieren. Dazu greift der Autor auf das Werk des philosophischen Stammvaters der Prozesstheologie, Alfred Whitehead, zurück. Whiteheads »Theologie« - als die unausgearbeitete Kehrseite seiner Kosmologie - interpretiert Faber als einen Ansatz, der unter der göttlichen Transzendenz die Transzendenz der Welt versteht. Somit ist Gott zugleich Zukunftsraum, Ermöglichung und innere Achse des Weltprozesses. Gegen die inzwischen erstarrte Metaphysik deutet er Whitehead in der Balance von Transzendenz und Immanenz. Von dort entwickelt Faber seine »kritische Prozesstheologie« ereignisbezogen, prozesshaft sowie beziehungsvoll und folglich sperrig für jede Systematik - was ihre Darstellung so schwierig macht. Fabers bedeutender Beitrag zu einer theologischen Theoriebildung ist ein intellektuell anspruchsvolles Unterfangen, das seinen Leserinnen und Lesern Durchhaltevermögen abverlangt.