Unlesbar ohne Kenntnis des US-Rechtssystems
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William F. Pepper
Die Hinrichtung des
Martin Luther King
Diederichs. 424 Seiten. 22 EUR
Fünfunddreißig Jahre ist es her, dass Martin Luther King auf dem Balkon des Lorraine Motel in Memphis einem Heckenschützen zum Opfer fiel. Für das Attentat wurde James Earl Ray verurteilt. Zu Unrecht, meint William F. Pepper, der als Anwalt Jahrzehnte lang für die Rehabilitierung des (inzwischen verstorbenen) Ray kämpfte. Glaubwürdig ist Pepper, weil er zuvor ein enger Mitarbeiter von Martin Luther King war und für seine Verteidigung des vorgeblichen Schützen auch Unterstützung durch die Familie King bekam. Doch wurde King tatsächlich »hingerichtet«? Der Untertitel behauptet gar: »Wie die amerikanische Staatsgewalt ihren Gegner zum Schweigen brachte«. Kings Ermordung war nach der von John F. Kennedy sicher der einschneidendste politische Mord in den USA im 20. Jahrhundert. Und wie bei Kennedy gibt es begründete Zweifel an den offiziellen Untersuchungsergebnissen. Solche begründeten Zweifel kann auch Pepper anführen. Akribisch listet er Indizien, Zeugenaussagen, Widersprüche auf. Allerdings ist das Buch nur für jemanden zu empfehlen, der mit dem Fall King und dem amerikanischen Rechtssystem gut vertraut ist. Ein rigoroses Lektorat hätte dem Schriftsatz Peppers gut getan, besonders für deutsche Leser. Und über die »begründeten Zweifel« hinaus gelingt es dem Autor nicht, einen überzeugenden Nachweis einer staatlichen Verschwörung zur Ermordung des Bürgerrechtlers zu führen.