Verhängnis der »doppelten Schutzherrschaft«
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Thomas Brechenmacher
Der Vatikan und die Juden
C. H. Beck. 326 Seiten. 24,90 EUR
Der Verfasser beschreibt in dieser »Geschichte einer unheiligen Beziehung« detailreich das Verhalten der Päpste vor allem vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Über viele Jahrhunderte praktizierten die Päpste - so seine These - eine »doppelte Schutzherrschaft«, indem sie die Christen vor den angeblich schädlichen Einflüssen der Juden und die Juden vor Verfolgung und Misshandlungen der Christen schützten. Seit die katholische Kirche sich durch Reformation, Aufklärung und Moderne in die Defensive gedrängt sah, wurde diese Politik immer einseitiger zu Ungunsten der Juden aufgegeben, bis mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil diese schlimme Praxis von einem theologischen Konzept der unlösbaren Verbundenheit von Christen und Juden abgelöst wurde. Erst vor dem Hintergrund der »doppelten Schutzherrschaft« könne die weder ganz und gar »unschuldige« noch ganz und gar »schuldvolle« Geschichte des Verhältnisses von Päpsten und Juden im 19. und 20. Jahrhundert verstanden werden. Dem Autor ist es gelungen, diese Geschichte dogmatisch-lehramtlich wie auch konkret-politisch spannend und überzeugend darzustellen.