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Philosophie und Humor? - Gar nicht witzig

von Frieder Lauxmann vom 01.12.2006
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Manfred Geier
Worüber kluge Menschen lachen
Rowohlt. 284 Seiten. 16,90 EUR

Wer wie Manfred Geier eine »kleine Philosophie des Humors« (Untertitel) schreibt, nimmt sich einiges vor: Denn es ist ein karges Feld, das es da zu kultivieren gilt. Allzu ernst und sauertöpfisch erscheint nämlich seit den Tagen der Antike die philosophische Zunft. Und doch leuchten immer wieder einmal Anflüge von Humor in der Philosophiegeschichte auf, wenn auch unsere heutigen Ansprüche an das, worüber sich Gelächter lohnt, deutlich gestiegen sind. Als Sprachwissenschaftler findet der Autor den Kern des Humors vor allem in sprachlichen Kurzschlüssen und Zweideutigkeiten. Doch leider spürt man beim Lesen immer wieder: Wenn man lacht, hat man einen Witz schon verstanden; wenn nicht, dann hilft einem die wissenschaftliche Analyse nicht wirklich weiter. Dabei kann man Geier nicht vorwerfen, akademisch abgehoben zu sein. Im Gegenteil: Er schreibt durch und durch verständlich; nur ist eben die Theorie des Humors eine ihrem Wesen nach humorlose Angelegenheit. Gut ist es daher, dass beispielhafte Witze den Text auflockern; getreu dem Beispiel Kants, der gerne harmlose Scherze erzählte. Auch einige Witze aus Freuds Repertoire werden vorgestellt. Am herzhaftesten aber lacht man über Karl Valentins Münchner Szenen, die Geier zitiert und linguistisch ausdeutet. Doch Valentin war Komiker und nicht Philosoph; über seine kunstvolle Naivität konnte man auch im Bierkeller lachen.

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