Stirbt die Menschheit aus?
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jojo: Ich habe neulich jemanden getroffen, der fest davon ausgeht, dass die Menschheit ausstirbt. Seiner Meinung nach gibt es in 10 000 Jahren keine Menschen mehr auf der Erde. Könnt Ihr euch vorstellen, dass die Menschheit ausstirbt? Angesichts des Klimawandels, der Umweltzerstörung und der Ungerechtigkeit auf der Erde denke ich auch, dass wir in ferner Zukunft aussterben - und das haben wir auch verdient. Der größte Teil der Menschen achtet nicht auf seine Umwelt, sondern lebt nach dem Motto: Ich nehme, was mir gefällt, der Rest ist mir egal. Was denkt Ihr dazu?
toni: Also ich kann mir das schon vorstellen. Aber es dauert noch ganz schön lange, im Moment nimmt die Weltbevölkerung ja noch stetig zu, was aber auch wieder dazu führt, dass die Umwelt noch mehr verschmutzt wird und noch mehr Ungerechtigkeit herrscht. Ich persönlich bin froh, dass ich das nicht miterleben muss, wie die Welt dann aussieht. Ich versuche, so viel wie möglich gegen diese Probleme zu tun und mich richtig zu verhalten, aber meiner Meinung nach wird es trotzdem dazu kommen, dass wir aussterben oder dass wir vielleicht auf einen anderen Planeten auswandern und es beim zweiten Versuch besser machen.
florian: Also wenn die Menschheit ausstirbt, dann würde ich nicht sagen, sie hätte es auch verdient. Die meisten Menschen sind in diese Gesellschaft hineingeboren und müssen jeden Tag durch harte Arbeit ihren Lebensunterhalt verdienen. Warum sollen diese Menschen jetzt auch noch für alles verantwortlich sein?
roman: Nach mir die Sintflut, also die Menschheit kann einen Tag nach meinem Sterben aussterben. Ich meine, wenn sie plötzlich wie die Dinos durch einen Kometen ausstürbe, dann wäre es ja nicht schlimm, keiner würde leiden, und alles würde von vorn beginnen. Und neue dumme hochentwickelte Wesen würden sich entwickeln, bis der nächste Komet sie von der Erde tilgen würde.
jojo: So meinte ich das nicht und ich denke auch nicht, dass es alle verdient hätten. Vor allem diejenigen nicht, die am wenigsten dafür können, die Menschen in der sogenannten Dritten Welt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir durch einen Kometen ausgelöscht werden. Aber ist es nicht so, dass wir unsere Lebensgrundlagen zerstören?
katha: Lustiges Thema, aber Roman, wenn hier ein Komet einschlagen würde, würde erst mal nicht alles von Neuem beginnen. Was ist mit unserem Atommüll, unserer Atmosphäre, die wir schön mit Treibhausgasen angereichert haben?
roman: Wenn wir uns so erfolgreich zerstören könnten, dann wären wir seit meiner Geburt nicht von 4,5 auf 6,6 Milliarden Menschen gewachsen, aber wir zerstören die Vielfalt dieser Welt und die Regenwälder Amazoniens.
katha: Es ist praktisch alles, was wir der Erde antun, im weitesten Sinne Selbstzerstörung - früher oder später.
jojo: Wieso früher oder später? Wir zerstören unsere natürlichen Lebensgrundlagen doch schon seit der industriellen Revolution, also seit mehr als hundert Jahren. Leider ist das vielen egal. Ich finde das einfach nur schockierend und fühle mich dabei immer hilflos und traurig. So gesehen ist es kein Wunder, dass wir aussterben, aber was kommt danach? Ist die Erde dann ein toter Planet so wie der Mars?
just-move-it: Ich glaub schon, dass es ein vorstellbares Szenario ist. Die Menschheit entwickelt sich zu schnell, dadurch kann die natürliche Evolution nicht mehr greifen. Wir vermehren uns immer weiter und entwickeln immer mehr gefährliche Technologien. Außerdem sind wir im Vergleich zu einfacheren Organismen wenig anpassungsfähig, wenn sich das Klima zum Beispiel wirklich ändern wird. Das Thema finde ich sehr interessant. Man könnte auch noch ein bisschen weiterspinnen, gucken, welcher Trend sich bestätigt: Dass die Menschheit immer dümmer wird oder vielleicht doch immer intelligenter. Ich glaube, es könnte gefährlicher für die Menschheit sein, wenn sie immer intelligenter wird.
jugendfest: Von solchen Untergangsszenarien halte ich nichts. Sie machen es dem Menschen doch zu einfach: Die Welt geht eh unter, dann muss ich auch nicht wirklich was dagegen tun. Ist ja eh sinnlos. @just-move-it: Kannst Du mir mal erklären, warum die Intelligenz die Menschheit bedroht?
just-move-it: Ich meinte eher spezialisieren. Dann könnte man mit dieser Intelligenz vielleicht noch gefährlichere Sachen »erfinden«.
bastien: Wir könnten unsere Intelligenz wohl besser einsetzen, tun es aber nicht, und das macht die Lage sehr bedrohlich. Komisch, dass von Tieren, die ja eine »primitivere« Intelligenz besitzen, diese Gefahr nicht ausgeht. Davon abgesehen kommt ein zweiter Faktor hinzu: Nahrungsknappheit. Es wird bald nicht mehr genug Wasser geben, und es ist jetzt schon nicht möglich, die gesamte Weltbevölkerung ausreichend zu ernähren. Dritter Faktor: In den südlichen Gebieten wird es immer heißer, und die Menschen werden anfangen, nach Norden zu ziehen. Weiter kann man noch Ölknappheit aufzählen, wie die Amerikaner darauf reagieren, ist ja eindeutig, der Stärkere nimmt sich das, was er kriegen kann. Das ist aber alles kein Grund, dass wir eine »Nach-mir-die-Sintflut-Einstellung« einnehmen könnten. Wir sollten ein natürliches Interesse haben, diesen Planet Erde »sauber« zu halten, im Interesse aller Bewohner der Erde. Ach, und wir haben doch noch eine Möglichkeit: Zu beweisen, dass die Intelligenz kein Nachteil ist, sondern ein Vorteil, aber da gibt es einiges zu tun!
inga: Ich sehe das auch so, die Menschheit kann ja nicht ewig weiterleben, zumindest wird unser Planet Erde irgendwann zerstört sein, und was dann passiert, weiß ja keiner. Ich hoffe zumindest, dass dies nicht allzu früh geschieht.
dschohäna: Also ich glaube auch, dass irgendwann die Welt ausgestorben ist, so, wie wir mit der Welt umgehen. Aber ich finde, man sollte möglichst viel dafür machen, um es herauszuzögern, und sich dafür einsetzen, das wieder gutzumachen, was andere egoistische Idioten kaputt machen.
rene: Nochmal zu Intelligenz: Wie immer ist da die Frage, wie man das definiert. Wenn man es einfach Intelligenz nennt, weil sie nur irgendetwas erfindet, ist das natürlich gefährlich, und zwar sehr. Man kann es aber auch Intelligenz nennen, wenn jemand so handelt, dass durch seine Erfindung insgesamt das Leben verbessert werden kann.
doro: Ich denk auch, dass die Menschen irgendwann aussterben, aber wir können doch etwas dafür tun, dass bis dahin noch ein bisschen Zeit ist. Dafür müssten wir (hatten wir ja schon) unsere »Intelligenz« eben richtig einsetzen.