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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 23/2011
Der Inhalt:
Politik & Gesellschaft
Religion & Kirchen
Der letzte Brief

Süchtig nach Schmerz

Frieda ritzte sich häufig,
bevor sie ins Bett ging.
Sie weiss selbst nicht
so genau, warum. Wenn sie sich geschnitten hatte, war sie beruhigt und konnte einschlafen
von Hannah Wagner vom 04.05.2012
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Frieda ist ein unternehmungslustiges Mädchen. Eine, die immer einen flotten Spruch auf den Lippen hat und auf keinem Punkkonzert fehlt. Sie hat ein hübsches Gesicht, lange blonde Haare und Strumpfhosen in allen denkbaren Farben und Mustern. Nach ihrem Schulabschluss verbrachte sie ein Jahr in Russland, nun träumt die Zwanzigjährige von einer Ausbildung zur Maskenbildnerin. Doch die Narben auf ihrem Unterarm zeigen, dass es noch eine andere Seite in Friedas Leben gibt. Eine, die weniger glücklich und unbeschwert ist.

»Ich erinnere mich heute noch genau an den Abend, als meine Mutter zum ersten Mal einen epileptischen Anfall hatte, denn damit hat alles angefangen. Ich glaube, ich war damals zwölf Jahre alt.« Frieda, deren Name auf ihren Wunsch geändert wurde, sitzt in ihrem kleinen WG-Zimmer auf dem Bett,

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