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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 23/2015
Der Inhalt:

Sozialprotokoll
»Ich lebe hier und jetzt«

Gisela Meier kennt Höhenflüge und tiefe Abstürze: Sie leidet seit dreißig Jahren an einer psychischen Krankheit
von Hanna Lucassen vom 04.12.2015
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Mein Fahrlehrer war der Einzige, der es gemerkt hat. »Sie nehmen Medikamente«, sagte er in einer der ersten Stunden. »Ihre Reaktionen sind verlangsamt.« Für mich war das höchst peinlich. Er hatte ja recht. Ich nehme Psychopharmaka, weil ich eine bipolare Störung habe. Was bedeutet, dass ich sowohl in manische als auch depressive Phasen rutschen kann.

Das war vor etwa zehn Jahren. Wieder einmal musste ich mich outen. Das fällt mir schwer, weil ich spüre, wie mich das Gegenüber danach anders anguckt.

Meine Geschichte als »Psycho« begann, als ich 19 war und im ersten Semester Philosophie studierte. Weg von zu Hause, genoss ich zuerst mein neues Leben. Nach ein paar Monaten aber wachte ich morgens immer früher auf und konnte nicht mehr einschlafen. Manchmal lag ich die ganze

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