Friedenskind und Kriegsenkelin
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Durch mein Elternhaus geht ein Riss. Der untere Teil besteht aus dunkel gebrannten Ziegeln. Man hat diese Steine so gelassen, wie sie 1945 noch dastanden. Hat neue, hellrote Steine daraufgesetzt und das Haus wieder aufgebaut. So sieht man noch heute, was die Bombe bewirkt hat. Ich bin 1957 in diesem Haus geboren. Zwölf Jahre später, ein Friedenskind.
Aber der Krieg blieb in diesem Haus präsent wie der Riss in seinem Mauerwerk. Im Wohnzimmer an der Wand hing das Bild mit dem schmalen blassen Gesicht von »Onkel Heini«. Ein Zwanzigjähriger in Uniform, der danach »an die Front« musste und nie mehr zurückkam. Obwohl mein Vater und meine Oma noch lange auf ihn gewartet haben.
Der Krieg war in unserer Familie Dauerthema. Denn meine Eltern waren Kriegskinder, sie hatten