Der Dichter als Prophet feiert das Alltägliche
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Lyrik. Subtile Anspielungen oder Zwischentöne sucht man bei Walt Whitman vergeblich. Seine Lyrik ist eher hämmernde Rhetorik als zarte Poesie. Der vor 200 Jahren in New York geborene Dichter erfand eine ganz neue Sprache: schlicht, unprätentiös, ohne Form und Reim. Seine Lyrik ist nicht elitär, sondern demokratisch und massentauglich. Damit grenzte der Sohn einer armen kinderreichen Siedlerfamilie sich ab von der kunstvollen europäischen Dichtung und gilt seither als Begründer einer originär US-amerikanischen Lyrik. Der Gedichtband »Leaves of Grass« (Grashalme), der nun neu aufgelegt wurde, ist das Hauptwerk des Autors, an dem er sein Leben lang gearbeitet hat.
Whitman feiert das Alltägliche, ohne hierarchische Unterschiede. Dass er in »Grashalme« als wuchtiger