Glaubens-Pluralismus - Chance für die Kirche?

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Hadwig Müller/Norbert Schwab/Werner Tzscheetzsch (Hg.)
Sprechende Hoffnung - werdende Kirche
Schwabenverlag. 238 Seiten. 15,50 EUR
In einem mehrjährigen Prozess luden die französischen Bischöfe die Katholiken des Landes zum Dialog über den Glauben ein. Der Dokumentationsband trägt dem Wortlaut des voranstehenden Bischofsbriefes Rechnung: »Den Glauben vorschlagen in der heutigen Gesellschaft«. Die zweisprachig abgedruckten Beiträge eines deutsch-französischen ökumenischen Kongresses im April 2000 in Freiburg reflektieren das Thema. Deutschem Sprachempfinden zufolge hätte ich als Übersetzung des französischen »proposer la foi« vorgezogen, von »zum Glauben einladen« zu sprechen. Zentrales Anliegen des Briefes scheint mir nämlich die Einladung an die Gläubigen zu sein, den Blick stromaufwärts und stromabwärts zu richten: stromaufwärts, um jenseits aller Dogmatik und Kirchendisziplin das Wesentliche des Glaubens wiederzuentdecken, und stromabwärts, um die aktuelle gesellschaftliche Situation auch als Chance zu begreifen. Wenn die bekannten Phänomene von Individualismus und Pluralismus allseits als Gefahren benannt werden, dann diagnostiziert sie den Bischofsbrief darüber hinaus als Chance, insofern der Individualismus auch neue Freiheit und der Pluralismus eine »Polyfonie des Sinns« ermögliche. Die Frage bleibt für mich, wie die Chancenhaftigkeit zu verstehen ist gerade innerhalb der totalen Marktorientierung unserer Gesellschaft, die der Münsteraner Theologe Giancarlo Collet kritisiert.
