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Trauer, Hoffnung und ein wenig Zuversicht

Ein Jahr nach der Tsunami-Katastrophe: Die Seelen der Menschen, ihre Pläne und das, was sie am Leben hält. Ein Besuch auf der Insel Sumatra
von Gesine Wolfinger vom 16.12.2005
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Plötzlich geht es nicht mehr weiter. Die Regenzeit hat die Straße in eine Schlammpiste verwandelt. Es gibt kein Durchkommen, auch für den Pick-up mit Allradantrieb ist hier Schluss. »Um diese Jahreszeit ist das normal«, sagt Nasir. »Jeden Tag bleiben hier Fahrzeuge liegen.« Mehrmals in der Woche kommt der 39-Jährige von einem 20 Kilometer entfernten Baracken-Camp nach Medangon, dem Dorf an der Westküste der indonesischen Insel Sumatra, das bis vor einem Jahr sein Zuhause war.

Der Tsunami hat hier besonders stark gewütet. Ganze Dörfer gingen in den Fluten unter, Brücken stürzten ein, die Provinzstraße wurde überspült. Auch von dem Dorf Medangon, das gut einen Kilometer vom Meer entfernt liegt, haben die Wellen nicht viel übrig gelassen. »Alle 60 Häuser sind kaputt«, sagt Dorfchef Nasir. »Von 375 Einwohnern haben 140 überlebt.

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