Die umstrittene Spende des Kardinals
Weiterlesen mit Ihrem Digital-Zugang:
Weiterlesen mit Ihrem Digital-Upgrade:
- Ergänzend zu Ihrem Print-Abonnement
- Mehr als 34.000 Artikel auf publik-forum.de frei lesen und vorlesen lassen
- Die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper erhalten
- 4 Wochen kostenlos testen
Jetzt direkt weiterlesen:
- diesen und alle über 34.000 Artikel auf publik-forum.de
- die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper
- 4 Wochen für nur 1,00 €
Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, hat mit 500 000 Euro aus seinem Privatvermögen eine Stiftung gegründet, die kirchlichen Missbrauchsopfern zugutekommen soll. Kaum war die Nachricht in der Welt, war zu besichtigen, was unter die Rubrik fällt: »Egal, was einer macht, er macht das Falsche!« Der erste Beißreflex war: Warum hat ein Kardinal, der mit den Armen sein soll, so viel Geld? Der zweite: So eine Spende behebt nicht die systemischen Ursachen für den Missbrauch in den Kirchen. Der dritte: Hier kommt eine Gutsherrenmentalität zum Vorschein, denn der Vorgang ist weder demokratisch legitimiert noch kontrolliert. Die einen sind der Meinung, 500 000 Euro seien zu viel (so viel sollte ein Mann der Kirche gar nicht besitzen). Andere, eine halbe Million zu spenden sei viel zu wenig, sicher sei der Kardinal nicht von armen Eltern. Wieder andere murrten, von Geld würden die Opfer auch nicht heil. Wie aber wäre es zu sagen: Der Kardinal hat einen Schritt getan, den man nicht zerreden, sondern als ein starkes Signal werten sollte: Mir ist die Sache etwas wert, sie ist mir teuer. Ich bin bereit, mich einzubringen.