Immer noch keine Imame aus Deutschland
Fast niemand, der in Deutschland islamische Theologie studiert, arbeitet danach als Imamin oder Imam. Das geht aus einer Studie hervor, für die mehr als 200 Uni-Absolventen befragt wurden; etwa 2500 Menschen studieren hierzulande islamische Theologie oder Religionspädagogik. Fast die Hälfte von ihnen findet später einen Job in der sozialen Arbeit oder in verwandten Berufen. Weitere 40 Prozent arbeiten später als Pädagoginnen und Pädagogen, heißt es in der Studie, die von der Frankfurter Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft gemeinsam mit den Universitäten Gießen und Mainz durchgeführt wurde.
Vor Beginn der Deutschen Islamkonferenz Anfang Dezember rief der Islamwissenschaftler Michael Kiefer die Bundesregierung auf, die Finanzierung deutscher Imame mitzutragen. Moscheegemeinden hätten oft kein Geld, um Imame zu bezahlen, die an deutschen Universitäten studiert hätten. Auch deshalb kämen die meisten Geistlichen in deutschen Moscheen aus dem Ausland und würden von dort bezahlt. Um das zu ändern, schlägt Kiefer eine Moschee-Stiftung vor. Sie solle vom Staat finanziert werden und Imame bezahlen, unabhängig von den Islamverbänden.