Streng wissenschaftlich und gut protestantisch

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Martin Kumlehn
Kirche im Zeitalter der Pluralisierung von Religion
Chr. Kaiser/Gütersloher Verlagshaus. 296 Seiten. 84,? DM
Das vorliegende Buch ist die Doktorarbeit des hannoverschen evangelischen Pfarrers Martin Kumlehn. Als Religion betrachtet er diejenige Dimension menschlichen Lebensvollzugs, in der sich der Einzelne des letztgültigen Sinns seines Daseins und der Welt, in der er lebt, zu vergewissern sucht. Aus diesem Blickwinkel kommentiert der Autor alles, was in der evangelischen Theologie seit Ende des 18. Jahrhunderts Rang und Namen hat: Friedrich Schleiermacher und Philipp Konrad Marheineke, Carl Immanuel Nitzsch und Friedrich Ehrenfeuchter und von Theodosius Harnack bis Otto Haedler. Was die Gegenwart angeht, ist Kumlehn davon überzeugt, dass sich die Szene wesentlich pluraler, differenzierter und komplexer darstellt, als dass sie sich durch die landeskirchlichen Gestalten voll einfangen ließe. So komme es für die Kirche darauf an, christlichen Glauben - definiert allein durch die Rechtfertigungslehre - in den verschiedenen sozialen Bezügen so zu kommunizieren, dass sie auch in der modernen Gesellschaft als Institution für die Religion der Menschen erkennbar bliebe. Gegen jede nichtreligiöse Interpretation des Glaubens postuliert der Verfasser entschieden ein volkskirchlich institutionalisiertes Rekursfundament. Konsequent in der Gattung einer Dissertation legt er eine streng wissenschaftliche Arbeit vor, die - ganz in den Grenzen eines weithin Protestantismus-immanenten Diskussionshorizonts - einen unanfechtbar richtigen Beitrag leistet zu einer praktikablen Kirchentheorie.
