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Adam und Eva auf dem Standesamt

Der Bundestag hat die Ehe für alle beschlossen. Nun sollen auch homosexuelle Paare heiraten dürfen. Doch einige Christen tun sich schwer damit und begründen ihr Unbehagen mit Bibel und Kindeswohl. »Diese Argumente tragen nicht«, sagt Anne Strotmann. Über Normen und Normales vor dem deutschen Standesamt
von Anne Strotmann vom 30.06.2017
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Heiraten, mit allem Drum u nd Dran: Das können ab sofort auch gleichgeschlechtliche Paare in Deutschland. Anne Strotmann (rechts) findet das gut - auch wenn sie die Zivilehe für ein restlos überhöhtes Ideal hält. (Fotos: pa/dpa/Sebastian Kahnert; Publik-Forum)
Heiraten, mit allem Drum u nd Dran: Das können ab sofort auch gleichgeschlechtliche Paare in Deutschland. Anne Strotmann (rechts) findet das gut - auch wenn sie die Zivilehe für ein restlos überhöhtes Ideal hält. (Fotos: pa/dpa/Sebastian Kahnert; Publik-Forum)
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Um es vorwegzunehmen: Hinter der Entscheidung, die schon so lange diskutierte »Homo-Ehe« gerade jetzt doch noch schnell gesetzlich zu verankern, steckt natürlich Wahlkampf-Kalkül. Das gibt der Sache zwar einen faden Beigeschmack. Aber zahlreiche Menschen, die einen Partner gleichen biologischen Geschlechts haben, feiern die Aussicht, ihn jetzt auch »ganz normal« heiraten zu dürfen, als ein historisches Ereignis wie den Fall der Mauer.

Mir persönlich ist dieser Beschluss eigentlich ziemlich egal. Ich finde die Zivilehe ideologisch völlig überfrachtet. Aber das ist ja nur meine Sache. Wenn die einen was dürfen und die anderen nicht, ohne dass es logisch schlüssige Gründe gibt, dann ist das diskriminierend. Sagt auch das Bundesverfassungsgericht. Mehrfach. Deswegen hat es die Lebenspartnerschaft

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Dirk Matuschek 09.07.2017:
Legt sich ein Mann zu einem Mann wie zu einer Frau ist es dem HERRN ein Greuel.

Anne Strotmann 03.07.2017, 15:58 Uhr:
Sehr geehrter Herr Krug, vielen Dank für Ihren Beitrag zur Debatte. Ich will Ihnen kurz in allen drei Punkten antworten:
1. Die bisherigen Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts sprechen aber (zumindest juristisch) genau dafür: Dass sich homosexuelle Lebenspartnerschaften nicht fundamental von heterosexuellen unterscheiden und nicht diskriminiert werden dürfen.
2. Meine Aussagen zum Kindeswohl sind nicht falsch, sie beruhen höchstens auf anderen Quellen als Ihre. Es gibt meinen Informationen nach lediglich vier Studien in den USA, die Ihre Behauptung stützen und 75, die meine stützen. Vgl. whatweknow.law.columbia.edu/topics/lgbt-equality/what-does-the-scholarly-research-say-about-the-wellbeing-of-children-with-gay-or-lesbian-parents/
3. Ich vertrete als Katholikin eine Position. Ob das meine Position katholisch macht, kann man auch bezweifeln. Ich sehe es aber als meine Pflicht als Christin, diese einzubringen, gemäß der Pastoralkonstitution Gaudium et Spes (Vaticanum II)

Mag. Thomas Krug 01.07.2017:
"Wenn die einen was dürfen und die anderen nicht, ohne dass es logisch schlüssige Gründe gibt, dann ist das diskriminierend". Irrtum. Man kann ungleiches nicht gleich machen. Auch Ihre Aussagen über das Kindeswohl sind falsch, seriöse Untersuchungen aus den USA belegen nämlich das Gegenteil Ihrer Behauptungen. Weiters stört mich, dass Sie genderideologische Schlagworte wie "Heteronormativität" verwenden. Was vertreten Sie eigentlich? Katholische Positionen, oder kulturelle Homosexualität?

Paul Haverkamp 30.06.2017, 13:32 Uhr:
Man kann I. Kant schätzen und ihm dennoch aus heutiger Perspektive widersprechen in der Ansicht, dass der „naturwidrige Gebrauch seiner Geschlechtseigenschaft eine die Sittlichkeit im höchsten Grad widerstreitende Verletzung der Pflicht wider sich selbst sei, in dem Maße, dass selbst die Nennung eines solchen Lasters bei seinem eigenen Namen für unsittlich gehalten wird“.

Die Biologie des Menschen ist eine genuin menschliche Biologie und bleibt eben darin kulturell bestimmt. Normalitätsvorstellungen sind gerade kein Naturprodukt, können es bei der in Hetero- und Homosexualität ausdifferenzierten menschlichen Biologie auch gar nicht sein, sondern bleiben eminent deutungsabhängig. In diesem Sinne trifft zu: Die Kultur und nicht die Biologie bestimmt unsere Sexualität.

Kardinal Marx mag die heutige Entscheidung bedauern: Doch niemand wird nach dem heutigen Tag daran gehindert, nach einem traditionellen Eheverständnis zu leben.


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