Tod von Papst Benedikt
Benedikt XVI. – ein Papst der alten Christenheit
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Das Leben und das Wirken von Papst Benedikt XVI. können vielfach gedeutet werden. Ich möchte eine Interpretation aus brasilianischer beziehungsweise lateinamerikanischer Sicht hinzufügen, die sicherlich lückenhaft und unvollständig ist, aber zum besseren Verständnis dieses Pontifikats ein paar wichtige Ergänzungen beitragen kann.
Man muss sich bewusst machen, dass nur 23,18 Prozent der Katholiken weltweit in Europa leben, 62 Prozent in Lateinamerika, der Rest lebt in Afrika und Asien. Die katholische Kirche ist also eine Kirche der Zweiten und Dritten Welt. Zukünftige Päpste werden wahrscheinlich aus den außereuropäischen Ortskirchen kommen, die voller Vitalität sind und neue Formen der Inkarnation der christlichen Botschaft in nicht-westlichen Kulturen verwirklichen.
Ludwig Lang 03.01.2024, 10:01 Uhr:
Herrn Ratzingers theologische Brillianz täuscht nicht darüber hinweg, dass er sich gegen die Beschlüsse des Konzils positionierte und diese bekämpfte zum Leidwesen aller auf Veränderungen Hoffenden; und dass er in der Ökumene großen Schaden angerichtet hat. Für mich sind das keine Pluspunkte für einen Seligen.
Heinrich Nikolaus Caspary 06.02.2023, 17:07 Uhr:
Mich hat die Langfassung der Würdigung Benedikts durch L. Boff beeindruckt, sie ist für mich noch überzeugender als die in P.-F. abgedruckte Kurzfassung; auch der aufschlussreiche Kommentar von B. Klepper ist zu berücksichtigen.
Der Kommentar von K. Oelckers ist aus der theol. Richtung verfasst, die schon vor Jahren Boff verurteilt hat und es - leider, leider! - immer noch tut. Kein Wunder, dass nach Herrn Oelckers Auffassung Boffs Beurteilung von Benedikt verunglückt ist.
Sein Schluss-Satz zur EKD ist nun tatsächlich flach, ja sogar gehässig und verunglimpft alle ökumenischen Bemühungen an der Basis wie zwischen den Kirchenleitungen. M. E. ein niedriges Diskussions-Niveau, bedauerlicherweise!
Beate Klepper 22.01.2023, 14:18 Uhr:
Dem letzten Satz, dass Josef Ratzinger zu den Seligen gezählt werden könne, möchte ich widersprechen. Viel zu wenig ist bekannt über sein fatales Wirken in Bezug auf die sog. "verborgene Kirche" in Tschechien. von 1940 ab bis Ende der 1980er Jahre herrschte dort Repression und Unterdrückung. Geheim geweihten, mit ihrem Leben und langen Gefängnisaufenthalten bezahlenden Christen, Priestern und Bischöfen, verweigerte er das Gespräch, forderte eine erneute Weihe und verhinderte ihren pastoralen Einsatz. Es war eine zweite, für viele bis heute bitterere Verfolgung. Die Bewegung um Bischof Davídek und die Gemeinschaft Koinótés ist dafür das drastischste Zeugnis. Es stünde Publik Forum gut an, einmal diese Situationen zu beleuchten.
Literatur: Fiala Petr/Hanus Jiri: Die verborgene Kirche. Schöningh, 2004.
K. Oelckers 13.01.2023, 14:59 Uhr:
Der Artikel von dem „Erweckungstheologen“ Boff vom 01.01.2023 über Papst Benedikt XVI. / Joseph Ratzinger ist auch nach zweimaligem Lesen leider flach und wenig überzeugend. Einen Tag nach dem Tode des Papstes tritt er hinterher, nicht betroffen, sondern getroffen. Es drängt sich mir der Eindruck auf, dass der Autor irgendwelche Wunden leckt, die ihm seine Gesinnungsethik in den 70ern zugefügt haben. Es riecht nach der Begleichung offener, alter Rechnungen. Musste das sein?
Natürlich ist – wie wir bei allen wahren „Persönlichkeiten“ erkennen - nicht alles Gold was glänzt, jedoch hat Benedikt / Ratzinger eine Lebensleistung vorzuweisen, die ihn in die Reihe großer Persönlichkeiten Deutschlands stellt. Ich empfehle Herrn Boff das Buch "Der deutsche Genius" von Peter Watson zu lesen. Watson stellte nicht ohne Grund Benedikt XVI. in die „Geistes- und Kulturgeschichte von Bach bis Benedikt XVI“. In einer Zeit, in der die EKD zu einer NGO verkommen ist, tat es gut ihn zu haben.MbG KOE