Katholiken in Frankreich
Das Bollwerk gegen rechts bröckelt
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Am Pfingstsonntag bekamen französische Fernsehzuschauer ein noch nie dagewesenes Spektakel zu sehen. Der Sender CNews, der dem konservativen Milliardär Vincent Bolloré gehört, übertrug live eine Messe mit rund 18 000 Pilgern, die auf Initiative der traditionalistischen Vereinigung Notre-Dame de Chrétienté vor die Kathedrale von Chartres zogen. Der vor Lilienbannern abgehaltene Gottesdienst erinnerte an die konterrevolutionäre Bildsprache der Untergrundmessen während der Schreckensherrschaft von 1793. Die jungen Pilger sangen lateinische Lieder und fielen andächtig auf die Knie. Die Predigt war von einem moralistischen Ton geprägt, der Schmerz, Sühne und Opfer betonte. Von den wohlwollenden Kommentaren des Moderators begleitet, wurde ein Ereignis, das bis dahin den traditionalistischen Rändern vorbehalten war, als kathol
E. Gunter Schumacher 19.07.2024, 13:10 Uhr:
Seit über 30 Jahren als « Auslandsdeutscher » in Frankreich praktizierend und seit 2003 Ständiger Diakon der katholischen Kirche in Frankreich, teile ich die gute Analyse von Yann Raison de Cleuziou. Ich möchte sie hier nur noch um einige Informationen ergänzen. Die „katholische Linke“ vereinigte in der Vergangenheit zwar nur 25% der Stimmen der Kirchgänger auf sich, stellte -und stellt noch – jedoch ohne Zweifel die dominierende Mehrheit im französischen Klerus (völlig überaltert), und gibt medial über die offiziöse Medienreferenz der Bischöfe, die Zeitschrift“ La Croix“, den Ton an. In den Pfarreien, geleitet meist von älteren („linken“) Priestern –fatalerweise ist alles so politisiert hier in Frankreich- , haben es die jungen praktizierenden Katholiken, schwer integriert zu werden. Es ist für ältere linke Priester leichter, für nicht christliche Immigranten das Tor der Pfarre zu öffnen, als für jüngere katholische Mitchristen. Ich erlebe das laufend.