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Schreiben aus dem Vatikan
Dem Synodalen Weg droht der Tod

Das jüngste Schreiben aus Rom ist eine Kriegserklärung an das Reformprojekt der deutschen Katholiken. Denen bleibt nur, klein beizugeben oder den harten Konflikt zu wagen – mit unabsehbaren Folgen. Ein Kommentar.
von Matthias Drobinski vom 22.07.2022
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Alleingelassen: Georg Bätzing, Bischof von Limburg und Vorsitzender der Bischofskonferenz. (Foto: pa/ Sebastian Gollnow)
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Härter hätte der Vatikan kaum sagen können, was er vom Synodalen Weg hält, dem Reformprojekt der katholischen Bischöfe und des Kirchenvolks in Deutschland: nichts, aber auch gar nichts. Er hat ein anonymes Schreiben veröffentlicht, ohne jede Vorab-Kommunikation mit den Empfängern, im Ton von oben herab: Macht bloß nichts, was die Einheit in der Weltkirche gefährden könnte – und was das ist, bestimmen wir. Der Stil ist in etwa der eines Bußgeldbescheides für zu schnelles Fahren, wo der Staat dem vorschriftswidrigen Bürger mal kurz den Instrumentenkasten des Gewaltmonopols zeigt: Lenke lieber gleich ein und zahle, sonst wird es nur noch teurer für dich. Wobei der Bußgeldbescheid sich immerhin Unterstellungen verkneift, anders als das Schreiben aus dem Vatikan. Der Synodale Weg will weder Bischöfe noch andere Gläubige auf

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Christian 15.08.2022, 14:26 Uhr:
In dem Schreiben steht ja nichts Neues. Den Brief an das pilgernde Volk in Deutschland hatte man ja hochmütig zur Seite gelegt, nun aber über den angeblich schlechten Stil aufregen, das passt nicht zusammen. Und ja, Reformen sind dringend erforderlich. Nur ist die SW-Agenda politisch getrieben, aber inhaltlich nicht geeignet, siehe evangelische Mitchristen.
Zu Gabriele: "es gibt bisher sonst kein Forum, auf dem sich Laien und Kleriker öffentlich über relevante Fragen austauschen." Leider können Laien auf dem SW kaum Einfluss nehmen. Die Theologen, Funktionäre und Politiker im ZdK interessieren sich nicht wirklich für das differenzierte Meinungsbild unter den katholischen Laien.

Gabriele Stief 08.08.2022, 10:39 Uhr:
Und warum nicht im Herbst bei Fortsetzung des synodalen Weges noch einmal erklären:
„Wir ändern nicht das Kirchenrecht, wir besprechen und sagen dann, welche Änderungen wir sinnvoll und nötig finden. Das können wir danach in den weltweiten synodalen Weg einbringen.“ ?
Die Fortsetzung des synodalen Weges in Deutschland finde ich wichtig, denn es gibt bisher sonst kein Forum, auf dem sich Laien und Kleriker öffentlich über relevante Fragen austauschen.
Die Laien sind wichtig – denn ohne Kirchenvolk gibt es keine Kirche!

Dorothea Hoffmann 24.07.2022, 19:45 Uhr:
Ich bin sehr für Reformen, aber jetzt würde ich mir doch mal wünschen, den Ball flach zu halten. Eine Absage an den Synodalen Weg steht in dem Schreiben mit keinem Wort, sondern nur, dass gewünscht ist, dass Deutschland die Schritte gemeinsam mit der Weltkirche geht. Dass der Synodale Weg nicht viel eigene Macht hat (es sei denn, er zielt aktiv auf eine Kirchenspaltung ab - hoffentlich nicht!), ist schon lange klar, auch wenn oft so getan wird, als könnten die deutschen Bischöfe alleine Grundsatzfragen entscheiden, wenn sie nur wollten. Tatsächlich lese ich in dem Schreiben explizite Bereitschaft, die deutschen Impulse aufzunehmen. Nach allem, was ich derzeit aus anderen Kontinenten höre, sind die deutschen Reformer auch keineswegs allein mit ihren Ideen, sondern überall auf der Welt sind Gläubige auf dem gleichen Weg. Auf den synodalen Prozess der Universalkirche zu warten und zu vertrauen, bedeutet daher nicht, die Hoffnung aufzugeben, sondern im Gegenteil die Hoffnung hochzuhalten.

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