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Der Kardinal sieht alt aus

Katholikentage kommen und gehen. Was bleibt über die Zeiten? Das Katholische. Doch was ist das Katholische?
von Hartmut Meesmann vom 17.05.2012
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»Einen neuen Aufbruch wagen«: Unter diesem Motto läuft der Katholikentag in Mannheim vom 16. bis zum 20. Mai 2012. Der Slogan liest sich rebellisch. Doch die Frage ist: Wie gut schafft es die römisch-katholische Kirche in Deutschland, ihre verkrusteten Strukturen aufzubrechen? Ist noch Leben in der Bude? (Foto: pa/dpa/Uwe Anspach)
»Einen neuen Aufbruch wagen«: Unter diesem Motto läuft der Katholikentag in Mannheim vom 16. bis zum 20. Mai 2012. Der Slogan liest sich rebellisch. Doch die Frage ist: Wie gut schafft es die römisch-katholische Kirche in Deutschland, ihre verkrusteten Strukturen aufzubrechen? Ist noch Leben in der Bude? (Foto: pa/dpa/Uwe Anspach)
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»Mein letzter Katholikentag«, sagt der Kollege zu mir. »Im August ist Schluss!« Ruhestand. Sieh an, so alt ist der Kollege schon. Ich überlege kurz: Mannheim ist voraussichtlich mein vorletzter Katholikentag. Dann ist auch bei mir Schluss, jedenfalls beruflich gesehen. Blitzartige Erkenntnis: Ich bin ja auch nicht mehr so jung, wie mich unehrliche Schmeichler noch finden. Danke für diese Erkenntnis.

Katholikentage kommen und gehen, Kolleginnen und Kollegen kommen und gehen. Was bleibt über die Zeiten? Das Katholische. Doch was ist das Katholische? Was für eine Frage, werden die sagen, die immer schon wissen, was die Wahrheit ist. Klar doch: Papst, Bischöfe, Priester, Laien, Frauen – das ist das Katholische, in dieser Reihenfolge. Verbot von eigenständigem Denken, künstlicher Verhütung, Frauen

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Paul Haverkamp 29.08.2012:
Das „Katholische“ ist für mich das „Jesuanische“. Die jesuanische Lebensweise hatte einen klaren Kompass: Solidarität mit den Ärmsten der Armen und Dienst am Menschen. Für ihn war Menschendienst zugleich Gottesdienst“

Wenn Jesus heute sich die Situation „seiner“ Kirche ansehen könnte, würde er vermutlich nur den Kopf schütteln über die Themen, die heute und vermutlich noch auf lange Zeit eine lähmende Stille, eine breite Resignation und Frustration sich über Millionen von kath. Christen gelegt haben.

Wer heute glaubt, den Glaubensbestand der kath. Kirche in 2865 Nummern fixieren zu müssen (s. Weltkatechismus), der zeigt einerseits, dass er sich in einem astronomischen Weitenabstand von Jesus von Nazareth befindet und er demonstriert andererseits, dass er kein „aggiornamento“ will, will sagen : ein Ankommen der kath. Kirche in der Gegenwart. Dieses Ankommen ist nur möglich, wenn die kath. Kirche wieder zu den jesuanischen Quellen zurückfindet

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