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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 21/2021
Der Inhalt:
Politik & Gesellschaft

Pfingstgemeinden
»Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler«

Die Evangelische Kirche in Deutschland sucht den Dialog mit den Pfingstkirchen: Die feiern mitunter moderne und attraktive Gottesdienste, aber dahinter steckt nach wie vor eine sehr konservative Theologie.
von Michael Hollenbach vom 07.11.2021
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Professioneller Bühnen-Auftritt: Pfingstkirchen und charismatische Gruppen (Foto: pa/Deck)
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Das ist unser Raum für unsere Partys am Freitag.« Pastor Daniel Brandt steht auf der Bühne des modernen Kirchsaals, der an eine Konzerthalle erinnert. Er begrüßt die Jugendlichen der pfingstkirchlichen Elim-Gemeinde in Hannover. »Gott hat gesagt: ›Nehmt den Raum für den Move hier oben.‹ Das ist kein Zufall, das ist ein Plan Gottes«, jubelt der Pastor, und die Jugendlichen antworten mit lautem »Yes« und »Amen«. Eine Szene unmittelbar vor der Corona-Pandemie – und eine typische Szene für eine Pfingstgemeinde. Bevor der Gottesdienst beginnt, kommt das Vorbereitungsteam noch einmal zusammen. »Let’s go. Lasst uns beten.« Jeder der rund ein Dutzend Jugendlichen betet halblaut für sich; manchmal ergreift eine das Wort und bittet um die Unterstützung Gottes für diesen Abend. Während sich im Saal die Jugendlichen auf den Gottesd

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Christoph Müller-Luckwald 03.12.2021:
Ich halte die rauschhaften Methoden dieser Pfingstgemeinden für eine verkappte Werbestrategie: Sie machen nicht nur süchtig, sondern reduzieren gesamtgesellschaftliche Wirklichkeit auf eine schmale Linie der Selbstbestätigung. Damit kann man auch weiterkommen: in die Isolation.

Marion Harnisch 03.12.2021:
Der Artikel macht mich betroffen und wühlt meine Vergangenheit wieder auf. Nicht in eine Pfingstkirche, sondern in eine Baptistenkirche wurde ich hineingeboren. Auch hier wurde die Wiedertaufe praktiziert, die Kindertaufe nicht anerkannt. Ich brauchte ein Theologiestudium, um die Theologie dieser Gemeinde zu verstehen. Die Bibel steht dort über den Menschen, zwischen Mensch und Gott. Daraus folgen moralische Anweisungen. Es war ein gewaltiger Akt für mich, die Bibel von oben neben mich zu bekommen, als Begleiterin, als Wort von Menschen, die ihre Erfahrungen mit Gott beschreiben. Zum Glück gelang es mir. Als mein Sohn vor zwanzig Jahren erzählte, dass er schwul ist, konnte ich ihm von Herzen alles Gute für sein Leben wünschen. Die Sehnsucht landeskirchlicher Gemeinden nach Lebendigkeit, Emotionalität, Geborgenheit, nach rockig-poppiger Musik kann ich sehr gut verstehen. Aber bitte lasst die Bibel unsere Begleiterin, nicht unsere Anweiserin sein.

Bruno Fischer 03.12.2021:
Umgangssprachlich nennt man das, was die EKD da offensichtlich versucht: ranwanzen. Die Pfingstkirchen werden dankbar registrieren, dass die EKD es offensichtlich nötig hat. Das beruht aber nicht auf Gegenseitigkeit. Gegenüber der vorgestrigen menschenfeindlichen Theologie der Pfingstkirchen sollte die EKD deutlich machen, dass es da keine Spielräume gibt. Die Orientierungshilfe setzt insofern ein ganz klar falsches Signal.

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