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Der Protest der Theologen

Neun prominente Katholikinnen und Katholiken fordern in einem Offenen Brief an Kardinal Reinhard Marx die Weihe von Frauen, die Abschaffung des Pflichtzölibats und eine andere Sexualmoral in der Kirche. Was kann der Protest bewirken? Ein Kommentar von Michael Schrom und der Brief im Wortlaut
von Michael Schrom vom 05.02.2019
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»Die aktiven Katholiken in Deutschland tragen in ihrer großen Mehrheit die vormoderne Ordnung der Kirche nicht mehr mit. Sie ertragen sie nur noch. Und jedes Jahr sind es Zigtausende, die die Last abwerfen und austreten«, schreiben die Theologen in ihrem Offenen Brief. Leere Kirchen sind die Folge (Foto: pa/Steinach)
»Die aktiven Katholiken in Deutschland tragen in ihrer großen Mehrheit die vormoderne Ordnung der Kirche nicht mehr mit. Sie ertragen sie nur noch. Und jedes Jahr sind es Zigtausende, die die Last abwerfen und austreten«, schreiben die Theologen in ihrem Offenen Brief. Leere Kirchen sind die Folge (Foto: pa/Steinach)
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In einem Offenen Brief (Wortlaut siehe unten) an Kardinal Reinhard Marx, den Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz, haben neun prominente Katholiken – Frauen und Männer aus Theologie, Wissenschaft und Politik – Reformen angemahnt. Anlass ist die bevorstehende Konferenz zum Thema Missbrauch im Vatikan. Die Vorsitzenden aller Bischofskonferenzen sind dazu im Februar nach Rom geladen.

Die neun deutschen Katholiken, darunter Ansgar Wucherpfennig, Rektor der Hochschule St. Georgen in Frankfurt am Main, und Klaus Mertes, Jesuitenpater und Leiter des Kollegs St. Blasien im Schwarzwald, fordern »mutige Reformen«. Sie konkretisieren, was sie damit meinen: »Bauen Sie die Überhöhungen des Weiheamtes ab, und öffnen Sie es für Frauen. Stellen Sie den Diözesanpriestern die Wahl ihrer Lebensform frei

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Georg Lechner 09.02.2019, 19:00 Uhr:
Auch der Abt des Zisterzienserstiftes Mehrerau stimmt inhaltlich zu:
https://vorarlberg.orf.at/news/stories/2963623/

Paul Haverkamp 08.02.2019, 19:42 Uhr:
Eine Änderung der Christen und breiter Kreise der Bevölkerung zur kath. Kirche wird es erst dann geben, wenn die Amtskirche endlich bereit ist, sich zu befreien von ihrem androzentrischen Klerikalismus, von ihrem exzessiven Juridismus, von ihrer exzessiven Abscheu von auch nur kleinsten Partikeln, die sich in Verbindung bringen lassen mit Aufklärung, Demokratie und Gewaltenteilung, von ihrem Hang zu obsessiver Überwachung des „rechten“ Glaubens, von ihrem in der Vergangenheit immer wieder an römischen Caesaren sich messenden Triumphalismus und vor allem von ihrer unsäglichen und die Menschwürde mit Füßen tretenden Misogynie.

Wer den Frauen den Zugang zu einem Weiheamt verwehrt, dokumentiert damit nicht nur das Ausmaß seiner Petrifizierung, seiner Weltabgewandtheit und Menschenfeindlichkeit, sondern auch das öffentliche Betonen eines nur auf Macht und Herrschaft ausgerichteten Androzentrismus.

Markus Dobstadt 08.02.2019, 09:29 Uhr:
@Walter Kirchschläger
Die KirchenVolksBewegung "Wir sind Kirche" hat jetzt eine Petition zur Unterstützung des Offenen Briefs gestartet. Informationen unter
www.wir-sind-kirche.de

Markus Dobstadt, Publik-Forum Online-Redaktion

Markus Dobstadt 07.02.2019, 13:16 Uhr:
@ Walter Kirchschläger
Soweit bekannt ist das ein offener Brief derer, die ihn bereits unterzeichnet haben, und kann nicht, wie bei einer öffentlichen Petition, online unterschrieben werden. Aber man kann natürlich, wenn man das möchte, persönlich an Kardinal Marx schreiben und zeigen, dass man den Brief unterstützt.
Markus Dobstadt, Publik-Forum online-Redaktion

Walter Kirchschläger 07.02.2019:
Sehr erfreulich! Ich unterstütze das Anliegen sehr und möchte mitunterzeichnen. Ist dies möglich?
Walter Kirchschläger
em. Prof. für Exegese NT und
Gründungsrektor der Universität Luzern

Heidrun Meding 07.02.2019:
Diese Initiative ist einmal mehr der verzweifelte Versuch, die katholische Kirche zu reformieren und die jahrtausendelange Verkrustung der Lehrformeln (inzwischen wohl eher Leerformeln) aufzulösen.
Es wird jedoch vermutlich kaum Änderungen innerhalb der Catholica geben, im Gegenteil. Es gibt hohe Repräsentanten innerhalb dieser Kirche (der ehemalige Papst Benedikt, bürgerlich Joseph Ratzinger, zählt dazu), die eine Schrumpfung der Mitgliedschaft bis hin zur Sekte offenbar billigend in Kauf nehmen wollen. Und dies nur, um ja nichts Substanzielles ändern zu müssen. Dabei führt eine Reform der katholischen Kirche nur dann zum Erfolg, wenn die gesamte Lehre "vom Kopf auf die Füße gestellt wird". Das heißt, Orientierung der Predigt am Neuen Testament, also den Evangelien, und zwar strikt. Denn eher gelangt beispielsweise ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in den Himmel kommt. Derlei Beispiele gibt es viele. Die Richtung ist klar, aber das Personal? Nicht vorhanden!

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