Die Freiheit in mir
Es wird enger um uns herum. Ich kann meine Freunde nicht mehr treffen, ich kann nicht arbeiten. Ich bin zu Hause auf meine vier Wände zurückgeworfen.
Aber ich kann und sollte noch spazieren gehen! Ich gehe alte Wege und zerfließe in meinen Erinnerungen. War es diese Bank, auf der meine Eltern saßen, als ich das erste Mal die Kamera in den Händen halten durfte, um ein Foto zu machen? An diesem Wegesrand haben wir damals die Ostereier versteckt.
Wie war es, als meine Eltern mit uns am Sonntag wanderten? Die Natur zu genießen, brachte mir mein Vater bei. Kleine Blüten stehen am Wegesrand, ich kann den Frühling riechen. Vielleicht ist die Luft schon sauberer geworden.
Ich spüre mich und meine Muskeln. Ich will schnell gehen, auch wenn ich vor dieser Prüfung nicht weglaufen kann. Ich will müde werden, damit der erlösende Schlaf mich umfangen kann.
Ich will, dass es vorbei ist.
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Dies ist ein Beitrag im Rahmen des Erzählprojektes von Publik-Forum »Die Liebe in Zeiten von Corona«. Wir laden unsere Leserinnen und Leser ein zu unserem Erzählprojekt: Bitte schreiben Sie uns Ihre Erfahrungen, Nöte, Ängste und Ihre Zuversicht in Zeiten von Corona.