Die Mechanik des Missbrauchs
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Von meinem 11. bis 16. Lebensjahr besuchte ich Mitte der 1960er-Jahre Internat und Schule eines Missionsordens in Holland mit dem Wunsch, Missionar zu werden. Die rigide Machtstruktur eines geistlichen Herrschaftssystems, das ich dort erlebte, hat mein Leben geprägt. Ich brauchte über fünf Jahrzehnte, um zu verstehen, was damals wirklich passierte. Heute erkenne ich umso deutlicher die Zusammenhänge zwischen dem religiösen Machtmissbrauch und dem Skandal des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche. Die sexuelle Gewalt ist der letzte Ausläufer eines geschickt verschleierten Machtsystems, das ich-starke Persönlichkeiten verhindert oder bricht, Herrschaftsstrukturen idealisiert und verschleiert und letztlich den Einzelnen in die Unfreiheit führt beziehungsweise von ihm Unterwerfung und innere Zustimmung zum Sys
Georg Lechner 27.08.2018, 17:29 Uhr:
Ich war auch ein paar Jahre in einem Ordensinternat, hatte aber den Vorteil, beim Eintritt bereits 14 Jahre alt zu sein. Weiters gehörte ein Teil der Erzieher der konzilsgeprägten Generation an, es gab einige Konflikte mit ihren älteren Kollegen (etwa setzten die Jüngeren die Durchführung eines Aufklärungsunterrichts am Pfingstwochenende durch Dr. Lotte Hampel-Fuchs durch).
Mir fiel auf, dass diejenigen, die allzu jung ins Internat kamen, später eher kirchenfern waren, während unter den älteren der Klasse auch einige Priester wurden.