Die Suche nach dem »gerechten Frieden«
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Als die Taliban Stadt um Stadt eroberten, hat Jonathan Göllner Nachrichten-Apps, Radio, Fernseher, Zeitungen verbannt. Er brauchte keine weiteren Informationen, um zu wissen, was da geschah. Zwei Mal war Göllner als katholischer Militärseelsorger in Afghanistan, 2006 und 2009. Er hat die Angst der Soldatinnen und Soldaten kennengelernt, wenn die Druckwelle eines Selbstmordattentats das Lager erzittern ließ. Hörte ihnen zu, wenn sie sagten: »Ich glaube, ich habe jemanden erschossen.« Er merkte, wie der Krieg ihn veränderte. 2009 war er in Kunduz, als auf deutsche Anforderung hin amerikanische Flugzeuge einen Tanklastzug bombardierten, mehr als hundert Menschen starben. Zurück in Deutschland lautete die Diagnose: Posttraumatische Belastungsstörung.
War es das wert? 59 tote deutsche Soldaten, ungez
Martin Pilgram 08.10.2021:
Wichtig wäre es bei jedem militärischen Einsatz, nach den Zielen zu fragen, an denen man am Ende auch den Erfolg oder Misserfolg messen kann. Für den Afghanistaneinsatz etwa sind diese bis heute nicht klar. Und wenn sie aus dem Nato-Beistandspakt zur Terrorabwehr hergeleitet wären, hätte der Einsatz schon nach der Tötung Bin Ladens abgebrochen werden müssen. Eine Evaluation entlang der Ziele, die für alle entwicklungspolitischen Projekte erforderlich ist, hat es für Bundeswehreinsätze noch nie gegeben. Und zur Militärseelsorge nur Folgendes: Viel zu oft hört man aus dem Militärbischofsamt die Stimme des Verteidigungsministeriums. Das hat mit Seelsorge nichts zu tun. Die Aussage »Wir sind da, wo Soldatinnen und Soldaten sind« klingt erst einmal gut, aber müssen die Seelsorger vor Ort nicht den Einsatz mittragen, um überhaupt Seelsorge leisten zu können?
Rudolf Schlüter 08.10.2021:
Es ist erstaunlich wie still sich in beiden großen Kirchen die Führungspersonen verhalten, wenn es sich um militärische Dinge handelt. So fordern die Verteidigungsministerin und die Luftwaffe die Aufrüstung der Tornados in Büchel, um sie atomwaffenfähig zu machen. Es kommt kirchlicherseits kein energisches NEIN dazu. Dabei ist klar: Der Tornado hat eine Einsatzreichweite von 1200 Kilometern. Also kann er weder Königsberg noch Belarus erreichen. Wo sollen dann die Atomwaffen eingesetzt werden? Das geht doch dann nur über eigenem Territorium oder dem verbündeter Staaten. Da stimmt doch irgendetwas ganz gewaltig nicht.
Rudolf Schlüter 11.09.2021, 12:08 Uhr:
Betr.: Die Suche nach dem gerechten Frieden
Es ist erstaunlich wie still sich in beiden großen Kirchen die Führungspersonen verhalten, wenn es sich um militärische Dinge handelt. So fordert die Verteidigungsministerin und die Luftwaffe die Aufrüstung der Tornados in Büchel, um sie atomwaffenfähig zu machen. Es kommt kirchlicherseits kein energisches NEIN dagen. Dabei ist klar: der Tornado hat eine Einsatzreichweite von 1200 km. Also kann er weder Königsberg noch Belarus erreichen. Wo sollen dann die Atomwaffen eingesetzt werden? Das geht doch dann nur über eigenem Territorium oder dem verbündeter Staaten. Da stimmt doch irgendetwas ganz gewaltig nicht.