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Ein Bischof, der ein Lügner war?

Franz-Peter Tebartz-van Elst ist angezählt: Nachdem er am Montagabend bekannt gegeben hatte, dass sich die Baukosten des Bischöflichen Hauses in Limburg auf rund 31 Millionen Euro belaufen, steht sein K.O. bevor. Jochen Riebel, Mitglied des Verwaltungsrats, nannte den Bischof »einen Lügner«. Das Ausmaß der Kosten sei dem Kontrollgremium nicht bekannt gewesen; ein Haushaltsplan für die Jahre 2012 und 2013 nie vorgelegt worden. Die Finanzaffäre beschäftigt jetzt die Bischofskonferenz. Am 10. Oktober wurde bekannt: Die Hamburger Staatsanwaltschaft beantragt Strafbefehl gegen Tebartz wegen falscher eidesstattlicher Erklärungen zu einem Indienflug. Ein Kommentar von Britta Baas
von Britta Baas vom 10.10.2013
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Franz-Peter Tebartz-van Elst, Bischof von Limburg, vor der Kapelle (l) des Bischofshauses auf dem Areal der alten Vikarie gegenüber dem Dom. Die aufwendige Neubebauung des Geländes sorgte früh für Diskussionen. Nun ist die Katze aus dem Sack: Sie kostet nach Angaben des Bischofs 31 Millionen Euro. (Foto: pa/Roessler)
Franz-Peter Tebartz-van Elst, Bischof von Limburg, vor der Kapelle (l) des Bischofshauses auf dem Areal der alten Vikarie gegenüber dem Dom. Die aufwendige Neubebauung des Geländes sorgte früh für Diskussionen. Nun ist die Katze aus dem Sack: Sie kostet nach Angaben des Bischofs 31 Millionen Euro. (Foto: pa/Roessler)
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Irgendwie ist im Bistum Limburg alles vorläufig. Sogar die Informations- und Öffentlichkeitsarbeit wird von einem Kommissarischen Leiter wahrgenommen. Jener Martin Wind gab am Montagabend um 20.17 Uhr eine dürre Meldung heraus. Im Betreff der Mail die Worte: »Kostenrahmen des Diözesanen Zentrums steht fest«. Wer die Mail öffnete, las ungläubig: »Die Summe des gesamten Bauvorhabens im Zusammenhang mit der Errichtung und den Sanierungsmaßnahmen des Bischöflichen Hauses wird auf rund 31 Millionen Euro beziffert. Das ergab die von Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst angekündigte verwaltungsinterne Kostenrechnung.«

Zu eben jener Kostenrechnung hatte den Bischof ein vatikanischer Besucher gedrängt: Giovanni Kardinal Lajolo, der dem Bistum Limburg im September einen mehrtägigen Besuch abgestatt

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Heinz Pütter 13.10.2013, 14:12 Uhr:
Der neue Papst spricht von einer Kirche der Armen.
Franz-Peter Tebartz-van Elst ist auch ein Opfer des Systems.
Der Kirche ging es immer nur um Reichtum und Macht.
Nun ist das Fass übergelaufen und alles regt sich über die Verschwendungssucht eines Bischofs auf.
Die Kirche ist unermesslich reich und keiner weiß so richtig wie reich sie ist, deshalb sind 30 oder 40 Millionen Euro nicht viel bei all dem Reichtum der Kirche, so sah es auch Franz-Peter Tebartz-van Elst.
http://die-welt-der-reichen.over-blog.de/article-franz-peter-tebartz-van-elst-sorgt-fur-aufregung-120536623.html

Wilfried Rhode 12.10.2013, 18:47 Uhr:
Ich glaube nicht, dass sich Bischöfe in Deutschland besonders an Eide gebunden fühlen. Sie schwören auf die Verfassung mit dem Versprechen, Ehe und Familie besonders zu schützen. Trotzdem kündigen sie ihren Mitarbeitern, sobald diese eine Ehe schließen ohne Sakrament.

Voraussetzung für die Bischofsweihe ist das Eintreten für orthodoxe katholische Positionen, zum Beispiel Unauflöslichkeit der kirchlich geschlossenen Ehe und Zölibatsgesetz. Der Papst als Stellvertreter Gottes erwartet von dem Kandidaten einerseits, dass er die kirchliche Disziplin durchsetzt, und andererseits, dass er seine Pflichten als Bischof erfüllt einschließlich des Amtseides. Wie wenn es zwei konkurrierende Götter gäbe. Den des staatlichen Eides, der die Eheleute vor Arbeitslosigkeit bewahren könnte. Und den Gott der römisch- katholischen Tradition, der gegebenenfalls vor dem Spott eines Nachrichtenmagazins bewahrt werden will.

Macht rigoroser Traditionalismus schizophren?

Paul Haverkamp 10.10.2013, 20:42 Uhr:
Dass für Tebartz die Finanzen immer nur eine extrem periphere Rolle gespielt haben, ist ein Skandal – in seiner Rolle als Bischof allemal.

Im NT heißt es:
„Wenn ihr um Umgang mit dem ungerechten Reichtum nicht zuverlässig gewesen seid, wer wir euch dann das wahre Gut anvertrauen.“ Lk 16, 11

Der Limburger Bischof bietet das totale Kontrastprogramm zu Papst Franziskus.

Papst Franziskus wohnt im Gästehaus und meidet die Luxus und Prunk ausstrahlenden päpstlichen Räume in seinem offiziellen Palais.

Genau Bischöfe vom Schlage dieses Limburger Sonnenkönigs lassen die Austrittszahlen immer weiter in die Höhe steigen

Vorgänger Kamphaus hatte seine Wohnung in Limburg einer Flüchtlingsfamilie überlassen und in zwei Zimmern im Priesterseminar von Limburg gewohnt. Während Tebartz-van Elst einen schweren BMW mit abgedunkelten Scheiben benutzt, kam Kamphaus zu Gemeindebesuchen mit einem Golf oder der S-Bahn.

Und Jesus zog auf einem Esel in Jerusalem ein.

Susanne Mandelkow 10.10.2013, 16:03 Uhr:
Es mag ja sein, das das Diözesanzentrum ein Bau für die Ewigkeit ist, aber der Unterschied Tebartz-van-Elsts zu seinem bescheidenen Vorgänger ist in mehr als einer Hinsicht krass. Edelste Materialien, modernstes Understatement, teurerste Restaurierungsarbeiten und eine massive Unterkellerung. Die Badewanne für über 10.000,- € ist nur ein Beispiel. Dazu keinerlei äußere wie finanzielle Transparenz während der gesamten Bauzeit. Alles war abgesperrt und wurde geheim gehalten. Von einem Geschenk zu reden, halte ich auch für übertrieben, denn das Geld fehlt ja nun - wem auch immer. Am schlimmsten fand ich die luxuriöse unterirdische Halle für die Reliquien. Lasst doch die Toten ihre Toten begraben! All das hätte wohl nicht zum Eklat geführt, wenn der Bischof die Lebenden mit derselben Hochachtung behandeln würde! Das ist aber leider nicht der Fall, wie schon in seiner Zeit als Weihbischof in Münster. Ich frage mich bis heute, wie einem solchen Mann je ein Bistum anvertraut werden konnte.

Jürgen Bennert 09.10.2013, 20:20 Uhr:
Das "kirchenfürstliche" Auftreten der Bischöfe in ganz Deutschland ist ein Skandal.
"Sie predigen Wasser und trinken Wein."
Niemand weiß, wie reich sie wirklich sind.
Woher stammen die 31 Millionen in Limburg?

Gäbe es die im Konkordat mit dem Verbrecher Hitler bestätigte Kirchensteuer nicht, sähe das vielleicht anders aus.

Jürgen Bennert 83246 Unterwössen

Hanna Leinemann 09.10.2013, 18:21 Uhr:
Was ich zusätzlich zu all' diesen Ungereimtheiten gerne wüßte: Baut ein Bischof ohne jede staatliche Baugenehmigung - auch in den Felsen hinein mit noch darunter liegender Zweitwohnung? - Das Ganze ist die Hybris eines TvE und seiner ihn tragenden Entourage; bezahlen müssen es die Kranken, Alten, Pflegebedürftigen, Kinder der katholischen Einrichtungen, für die aus Geldmangel zu wenig Personal zu schlecht vergütet wird. -

Heinz Pütter 09.10.2013, 09:07 Uhr:
31 Millionen Euro ist viel Geld, auch unser Staat baut bedenkliche Projekte die weitaus mehr kosten, alles zu Lasten der Steuerzahler, da ist keiner besser. Was ich nicht verstehe, wer trägt für all das die Verantwortung, der Bischof alleine bestimmt nicht und auch kein einzelner Politiker, hier haben alle Verantwortliche versagt.

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