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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 8/2023
Der Inhalt:

Länderbericht
Ein Nationalheiliger unter Beschuss

Hat Johannes Paul II. Missbrauch vertuscht? In Polen haben Enthüllungen über seine Fehlentscheidungen einen heftigen Streit ausgelöst. Dabei geht es um weit mehr als das Gedenken an den verehrten Papst.
von Thomas Urban vom 28.04.2023
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Projektionsfläche für ein gespaltenes Land: Politische Demonstration vor einem beschädigten Wandbild von Johannes Paul II. in Wroclaw (Foto: PA / ZUMAPRESS.COM / Krzysztof Zatycki)
Projektionsfläche für ein gespaltenes Land: Politische Demonstration vor einem beschädigten Wandbild von Johannes Paul II. in Wroclaw (Foto: PA / ZUMAPRESS.COM / Krzysztof Zatycki)
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Es waren nicht Massen, sondern meist ein paar Hundert Gläubige, die im April mit Spruchbändern und Plakaten zur »Verteidigung des Andenkens an den heiligen Johannes Paul II.« in mehr als einem Dutzend polnischer Städte auf die Straße gingen. Auch am Palmsonntag demonstrierten die Papstverteidiger. Eine Neuauflage der Papstmärsche haben Politiker aus den Reihen der nationalistischen Regierungspartei »Recht und Gerechtigkeit« (PiS) für den 18. Mai angekündigt, seinen Geburtstag.

Anlass für diese Treuebekundungen war ein vom regierungskritischen Sender TVN24 ausgestrahlter Dokumentarfilm sowie das Buch »Maxima culpa« aus der Feder des in Polen lebenden niederländischen Journalisten Ekke Overbeek. In beiden Werken ist dargelegt, dass der Krakauer Erzbischof Karol Wojtyła, der spätere Papst, mit vier

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