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Friedensfreunde

»Suche Frieden« ... Wie naiv ist das denn? Der Mensch ist nicht nur gut. Er verroht im Internet, sät Hass in Parteien, Religionen, Nationen. Und doch hört er nicht auf, den Frieden zu suchen. Szenen aus Münster – der Stadt, in der heute der 101. Deutsche Katholikentag zu Ende geht, der seinem Leitwort gerecht wurde
von Britta Baas vom 13.05.2018
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Suche Frieden? In Münster gelang es. Der 101. Deutsche Katholikentag war der größte und bestbesuchte seit Jahren.  (Foto: pa/dpa/Robert B. Fishman)
Suche Frieden? In Münster gelang es. Der 101. Deutsche Katholikentag war der größte und bestbesuchte seit Jahren. (Foto: pa/dpa/Robert B. Fishman)
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Es ist Nachmittag. Die große Tür des Friedenssaals am Prinzipalmarkt in Münster hat sich gerade geschlossen. Drinnen lauschen wir Touristen einer Stimme vom Band. Sie erzählt, wie 1648 hier der Westfälische Friede zustande kam. Von draußen dringt der Sound des Katholikentags durch die Fenster. Stimmengewirr, Musik, Lachen. 1648 ging es hier nicht so lustig zu. Die Gesandten der verfeindeten Kriegsparteien Europas waren nur zusammengekommen, weil keine Macht mehr militärisch gewinnen konnte. Sie spannen Intrigen, belauerten sich, fanden über Verhandlungen doch zum Frieden: »Die Hölle muss leer sein«, schrieb ein Gesandter verzweifelt nach Hause, bevor es endlich so weit war: »Alle Teufel sind in Münster.«

Suche Frieden: Geht das heute eigentlich genauso schwer wie früher?

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Egon Dammann 25.05.2018:
Die liturgische Sprache erlahmt durch floskelhafte Verbindlichkeiten. Auch die sonst kritische Presse hat keinen Blick auf die Parallelveranstaltung Kirchentag-PLUS geworfen. Auch dort sind konkrete Antworten ausgeblieben. Britta Baas hat z.B. den Kirchenrechtler Lüdecke befragt, hat die Kirche differenzierte Vorstellungen von Würde, und wie denn Veränderungen zu erreichen seien? Die Antwort lautete, mögliche Erneuerungen sei im canonischen Recht mit der Kurie schwerlich zu erwirken. CiG hatte auch im Vorfeld neun Punkte aufgegriffen, wie Erneuerung im Glauben zu gestalten sei. Unbequeme Anregungen? Immer noch offene Fragen.



Egon Dammann, Zeisigweg 2, 48231 Warendorf

Egon Dammann 25.05.2018:
Katholikentag - ein Event ?

Das Organ CiG schreibt, die Pilger zur Großveranstaltung sind ohnehin fast alle kirchlich engagiert. So fehlte in der Tat eine Antwort auf dringliche Fragen, wie wird die Kirche wieder Anziehungspunkt für Suchende? Priestermangel, schwindende Kirchenzugehörigkeit, alles bleibt beim "status quo" der Bequemlichkeit stecken. Wie steht es mit der Aufrichtigkeit beim Abendmahl in Würde eingeladen zu sein? Warum werden Priesterweihen im Zwang unter Eid zu blindem Gehorsam verpflichtet? (Mt 5;34)! Die Weihe läßt die Kandidaten durch Niederwerfung allein. Hat Jesus nicht Mitstreiter gefunden durch aufrichtende Zuversicht - folgt mir, ich mache euch zu Menschenfischer. 1. Teil / 2. Teil folgt

Bernhard Arens 16.05.2018:
Gewiss gehört auch die Erfahrung zu diesem 101. Katholikentag in Münster: "Halle überfüllt" z. B. vor der Clemenskirche. Hier trafen sich namhafte Vertreter des öffentlichen Lebens mit interessierten Gästen zur "Erzählkirche", aber nur 120 Plätze standen zur Verfügung. Eine Fehlplanung! Hunderte wollten u.a. Manfred Lütz und Winfried Kretschmann hören - aber "Halle überfüllt"!- Die überfüllte Clemenskirche mit abgewiesenen Gästen war kein Einzelfall!
Unterwegs zum Kiepenkerl Restaurant hörte ich, wie über die Amokfahrt am 7. April gesprochen wurde. An diesem Platz ist wieder Friede eingekehrt - allerdings wirken die gelöschten Osterkerzen mit verwelkten Blumen wenig erinnerungswürdig. Hätte man den Platz nicht achtsamer zum Katholikentag im Gedenken an die Opfer gestalten sollen/müssen?
Katholikentag eben. Bei einer Zugfahrt nach Münster schenkte ein Fahrgast einem anderen, der sich noch eine Tageskarte kaufen wollte, zu dessen Überraschung eine solche. "Schenke Freude" -

Hans-Peter Karrer 15.05.2018:
Wieder daheim vom Kirchentag in Münster, unterwegs auf der Kirchenmeile, unterwegs bei Anselm Grün, unterwegs in der Erlöserkirche und im Paul-Gerhardt-Haus zum Imbiss und Gesprächsrunde mit ganz fremden Leuten am tisch etc- etc. Ich habe mich sehr wohl gefühlt in den Tagen beim Kirchentag in Münster mit ansprechenden und gelungenen Wegweiser für den Katholikentag plus. suche Frieden-trotz' der Gewalt. Mit Gästen aus Ecuador, Argentinien, Tunesien, Brasilien beim Thema: Religion und soziale Bewegungen. Sehr ansprechend war der gemeinsame Abschluss mit dem Gottesdienst am Samstagabend in der Erlöserkirche. Übrigens, ein Kompliment an Frau Britta Baas zur Moderation beim Thema am Vormittag: "Gleiche Würde-gleiche Rechte."
Der Wegweiser sollte beim ökumenischen Kirchentag 2021 in Frankfurt auch wieder zu haben sein. Vorab vielen Dank für die Zusammenstellung aktueller Themen.
Hans-Peter Karrer

EBerhard von Gemmingen  15.05.2018:
Mir fehlten die wirklich neuen heißen Eisen auf dem Katholikentag. Es wurden eigentlich fast nur Themen behandelt, die alle kennen und für wichtig halten, aber die wirklichen Existenzfragen von Glaube, Kirche und vor allem gesellschaftliche Fragen fehlten. Vor der Türe Europas steht die geistige Invasion durch China, die das "westliche" Menschenbild verwandeln will, der Kampf um die Aufklärung im Islam - und das Christentum verdunstet. Zwar verhalten sich Millionen Europäer ziemlich christlich, aber wenn sie nach Jesus Christus gefragt werden, wissen sie sehr wenig. Gott spielt nur in der Theorie eine Rolle, in der Praxis, im täglichen Leben kommt er bei den meisten nicht vor. Die meisten Getauften denken doch: Beten nützt nichts, es beruhigt nur. Daher stellt sich mir als Zukunftsfrage: Kann eine Gesellschaft gut leben, wenn es keine Transzendenz gibt, sondern nur Nutzen, Überleben, Spaß? Wir haben tolle Strukturen mit dem Religionsunterricht und der Kirchensteuer. Was bringen sie?

Paul Haverkamp 15.05.2018, 09:40 Uhr:
Katholische Kirche betreibt Selbstzerstörung!

Die Reformresistenzvertreter Voderholzer, Woelki & Co wollen die kath. Kirche versteinern, zu einer Mumie sich entwickeln lassen und die immer wieder sich ereignende Evidenz Gottes im Hier und Heute nicht zur Kenntnis nehmen.

Was würde passieren, wenn Jesus von Nazareth heute erneut auf die Erde käme? Nun, er würde wohl schnell zur Kenntnis nehmen, dass diese kath. Kirchen nur noch in homöopathischen Dosen mit ihm zu tun hat. Von der von Jesus praktizierten Einladung zum Mahl, die niemanden ausschloss, ist die kath. Kirche weit entfernt.

Diese Kirche macht sich zum Sklaven ihrer eigenen Dogmatismus und Juridismus. Wer, wie im Ökum. Weltkatechismus nachzulesen, 2865 Artikel gebraucht, um zu erklären, was „katholisch“ bedeutet, stellt sich um Lichtjahre entfernt von diesem Jesus.

Die Reformverweigerer fahren ihre kath. Kirche mit offenen Augen gegen die Mauer. Ein Skandal, eine Tragödie, ein Verrat am Mann aus Nazareth!

Peter Bürger 15.05.2018, 00:14 Uhr:
Nach Voten des Bischofs von Münster für Waffen-Vernichtung und eine neue Friedensbewegung hätte man leise hoffen dürfen, ein neues Friedensparadigma könne sich in der deutschen Kirche anbahnen. Indessen sind die Impulse der Internationalen kath. Friedenskonferenz "Nonviolence & Just Peace" (2016; übernommen von Japans Bischöfen), der Aufruf von Papst Franziskus für einen neuen Politikstil der Gewaltfreiheit und sein deutliches Votum "Nur Friede ist gerecht - niemals Krieg" - hierzulande noch gar nicht angekommen. "Politischer Katholizismus", d.h. in Deutschland: Wir stützen die herrschende Politik, denn da kommen die Funktionäre ja her .... Folgerichtig predigt Kardinal Reinhard Marx auf dem Abschlussgottedienst, es sei ein Irrtum "NUR von militärischen Mitteln den Frieden zu erwarten" (welch ein Gemeinplatz, auch als Stütze des Militärischen begreifbar) und er wolle natürlich nicht die Politik im Land kritisieren. Friedenspolitik Deutschland: Fehlanzeige komplett auf dem Katholikentag

gabriele weis 14.05.2018:
´FRIEDEN´ ist GESCHENK

- wir können ihn nicht suchen, nur erbitten,
uns so mit ihm beschenken lassen, wie es der österlich verklärte Jesus allen gegenüber tat, die seine auferstandene Berührung erfuhren...

- wir können ihn nicht erjagen, nur in uns wachsen lassen als Antwort auf jenen Frieden, den Gott für uns hat und schenkt...

- wir können uns dafür öffnen, an andere weiterschenken, womit wir da von Gott selbst Beschenkte sind ...

- und wir vermögen das zuerst wie zuletzt in jener Vergebungs-Kraft, die ein allumfangendes göttliches Du in unsere Herzen zu legen vermag,
wo immer wir jeden verurteilungsgewissen Stein aus der Hand zu legen bereit sind ...

... nur dann suchen wir unter uns ´Wahrheit´ im Sinne des Weges Jesu ...,
nicht im Sinne eines rüstungsbewehrten Umgangs miteinander ...
- die Wahrheit kindlich offenen Liebens -

Wir sind nicht ´Instrumente Gottes´, wir sind von ihm Gemeinte...

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