Geduldiges Warten
Mit 88 Jahren fällt es leicht, zu Hause zu bleiben.
Klugerweise kommt seit Jahren das Essen auf Rädern von Haus Lehmgruben. Den fitten Oldtimer-Saab mit über 300 000 Klometern habe ich an meinen Nachbarn, der mich zu Besorgungen fährt, zum Gebrauch überlassen. Die Zeitung teilen wir; das Telefon beziehungsweise Handys sind ein Glücksfall. Von den Nachbarn der anderen Seite bekomme ich Pfannkuchen und freundliche Grüße.
Mit meinen Kindern habe ich bis jetzt noch keinen Kontakt, die Anrufe laufen in der Regel über meine Frau, die sich bis jetzt noch nicht rührt. Tochter Martina leitet einen Dressurstall in England, mal sehen. Selber Großvater, warte ich geduldig auf die Reaktion der Jüngeren.
Stärke beziehe ich aus dem Glauben im Universellen Leben und dass Gottvater alles »neu macht«. Mein Gottesdienst besteht in Bibelarbeit, da ich weder einen Fernseher noch ein funktionierendes Radio habe.
Menschen, die Hilfe brauchen, versuche ich per Telefon zu helfen. Einer Freundin, deren Mutter mit 98 Jahren in Leipzig verunglückte, versuche ich durch wunderbare Bildberichte aus Sachsen Licht in den Alltag zu bringen.
Wir leben in einem medizinischen Kriegszustand, den wir durch unser Wohlleben und unsere Unduldsamkeit selbst verursacht haben. Wir können nur häuslich kreativ sein, frische Luft schnappen, Schiele Bäder anwenden, viel trinken und auf bessere Zeiten hoffen mit Gottes Hilfe!!!
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Dies ist ein Beitrag im Rahmen des Erzählprojektes von Publik-Forum »Die Liebe in Zeiten von Corona«. Wir laden unsere Leserinnen und Leser ein zu unserem Erzählprojekt: Bitte schreiben Sie uns Ihre Erfahrungen, Nöte, Ängste und Ihre Zuversicht in Zeiten von Corona.