Vorwürfe gegen Annette Kurschus
Gespräche im Pfarrgarten
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Es hätte die Woche von Annette Kurschus werden können, der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). In Ulm traf sich die Synode der EKD, und gleich zu Beginn, am Sonntag, liefert Kurschus einen geradezu fulminanten Ratsbericht: gegen Antisemitismus und Muslimfeindschaft, für den Schutz geflüchteter Menschen, für die Rettung des Welt- und des gesellschaftlichen Klimas, mit starken Sätzen wie »ich lasse mir die Barmherzigkeit nicht ausreden und werde andere an die Barmherzigkeit erinnern oder von der biblischen Apokalyptik als »Protest- und Hoffnungsrede im Angesicht der Welt, in der alles ins Chaos zu stürzen scheint«. Zwei Jahre ist Kurschus nun im Amt, an diesem Sonntag zeigt sie, dass sie nicht nur eine hervorragende Predigerin ist, sondern auch ihrer Kirche Gesicht und Richtung geben ka
Markus Stutzenberger 19.11.2023, 15:35 Uhr:
Das Vertuschen zieht sich durch alle konfessionelle ChefInnenetagen. Da hilft es ihr auch nicht, eine angeblich fulminante Predigerin zu sein.
Unter Leitung der westfälischen Präses ist die evangelische Kirche in Deutschland noch profilloser und schweigsamer geworden als schon unter der Amtsführung von Heinrich Bedford-Strohm, dem ehemals bayerischen Landesbischof. Die Frage, wozu eine Kirche dient, die sich fortwährend mit Geld und Struktur beschäftigt statt profilierte Antwortversuche auf immer drängendere Herausforderungen der ethischen Zukunft zu entwickeln, bleibt auch mit dieser Personalie unbeantwortet. (Kirchliche) Theologie bietet keine hörbaren, zukunftsweisenden Gegenentwürfe in einer immer orientierungsloseren Zeit an. Beim kritischen Blick auf ihr vielfaches Versagen, hinter dem Anspruch des Evangeliums weit zurückzubleiben, scheint ihr Schweigen glaubwürdiger als die Kritik am Machtmissbrauch, der ihr selber systemimmanent eigen zu sein scheint.