Hans Küng: Ein Vordenker wird 90
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In über sechzig Jahren ist sein Werk gewachsen. Und er selber hat diesen Wachstumsprozess einmal mit konzentrischen Kreisen verglichen. Sie gehen von einer Mitte aus und erweitern sich, Kreis für Kreis.
1957 beginnt Hans Küng mit einer brillanten Dissertation zur Rechtfertigungslehre, einem zentralen Lehrsatz des Protestantismus, und arbeitet sich in das Werk des damals größten protestantischen Theologen, Karl Barth, so ein, dass er einen Konsens feststellen kann zwischen ihm und der – recht verstandenen – katholischen Lehre. Eine Pioniertat mit unschätzbaren Folgen für die Ökumene zwischen Katholiken und Protestanten. Dreißig Jahre ist Hans Küng damals alt, und sein Name hat Signalwirkung für eine neue, zeitgemäße katholische Theologie.
Heidrun Meding 01.04.2018:
Vielleicht ist es das Dilemma eines Hans Küng, daß er an etwas glaubt, welches nicht beweisbar ist und zudem auch keineswegs glaubwürdig daherkommt - die gesamte christliche Religionslehre in Form der "Heiligen Schriften".
Die Amtskirche(n) behaupten, diese seien "von Gott geoffenbart".
Dabei wurden die Evangelien von unbekannten Autoren verfasst, und dies in griechischer Sprache und keineswegs auf Hebräisch, Aramäisch (der Muttersprache des Jesus aus Nazareth) oder Latein.
Alles, was beispielsweise innerhalb der Katholischen Kirche geschieht, ist Menschenwerk.
Wie wäre ansonsten erklärlich, daß sich "Geistliche Herren" etwa an Kindern vergehen und diese sexuell missbrauchen?
Wie wäre ansonsten zu erklären, daß Häretiker, also nicht-gläubige Menschen gefoltert, gequält oder sogar hingerichtet wurden?
Auch der hochangesehene Theologe Küng lässt diese Fragen leider unbeantwortet.
Paul Haverkamp 18.03.2018, 15:41 Uhr:
Küngs Denken ist zutiefst von dem Gedanken durchzogen, dass kath. Glaube und kath. Kirche – angestoßen durch das 2. Vatik. – nur dann eine Zukunft haben, wenn sie bereit sind, sich zu öffnen für diese Welt und die Menschen.
Er ist zutiefst davon überzeugt, dass Menschlichkeit, Barmherzigkeit und Nächstenliebe wieder zurückkehren müssen in das Denken der Amtskirchenvertreter und dass die Rückkehr zu den jesuanischen Quellen eine conditio sine qua non darstellt, um den Menschen die kath. Kirche wieder als ernst zu nehmende Alternative auf dem Markt der Sinnstiftungsinstitutionen zu präsentieren.
In nuce: Menschendienst ist Gottesdienst und Gottesdienst ist Menschendienst.
Im Buch „Christ sein“ bringt er sein jesuanisches Credo auf folgende Formulierung: „In der Nachfolge Jesu Christi kann der Mensch in der Welt von heute wahrhaftig menschlich leben, handeln, leiden und sterben: in Glück und Unglück, Leben und Tod gehalten von Gott und hilfreich den Menschen.“