Ich umarme diesen Frühling
Ich bin siebzig Jahre alt und nach einer Darmkrebs-Operation vor sieben Jahren mit Stoma und Bauchkatheter lebend.
Anfang März hatte ich Grippe. Ich war zwei Wochen ins Schlafzimmer verbannt. Viel Regen. Kälte. Kaum Anrufe. Ich fühlte mich wirklich alleine. Anrufe hätten gutgetan.
Dann kam Corona und mit ihr der Frühling. Meine Grippe war verschwunden. Meine Kräfte kamen zurück. Jetzt konnte ich raus aus dem Haus und spazieren gehen. Die Sonne verwöhnt mich die zweite Woche schon. Und plötzlich wurde mir klar, was für eine tolle Freundin die Natur ist. Sie lädt mich täglich ein und ruft: Schau, wie ich grüne und blühe.
Während fast alle menschlichen Einrichtungen verschlossen sind, grüßt mich täglich die wärmende Natur und sagt mir: Erhol dich in meinem grünen-bunten Salon. Sie ist völlig offen zu jeder Zeit. Dafür danke ich immer wieder Gott und sage zu ihm: Wie wunderbar sind deine Werke.
Wie sehr könnten wir von seinen Werken lernen.
Ich umarme diesen Frühling ganz innig und fühle mich in seiner Natur geborgen.
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Dies ist ein Beitrag im Rahmen des Erzählprojektes von Publik-Forum »Die Liebe in Zeiten von Corona«. Wir laden unsere Leserinnen und Leser ein zu unserem Erzählprojekt: Bitte schreiben Sie uns Ihre Erfahrungen, Nöte, Ängste und Ihre Zuversicht in Zeiten von Corona.