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Johannes Paul: Wahrlich kein Heiliger

Dass Johannes Paul II. an diesem April-Wochenende 2014 von der römischen Kirche heiliggesprochen wird, ist eine Fehlentscheidung. Als Freiheits- und Friedenspolitiker ist er unter den Päpsten unerreicht. Doch innerkirchlich stärkte er obskure und reaktionäre Mächte
von Thomas Seiterich vom 26.04.2014
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Büste Johannes Paul II. im Garten der russischen Staatsbibliothek "Margarita Rudomino" für ausländische Literatur: Der polnische Papst glänzte bereits in Jugendjahren durch vielseitige Begabung, literarischen Esprit und Charisma. Aus seiner Feder stammen Erzählungen und Theaterstücke, er selbst trat in Studienzeiten mehrfach als Schauspieler auf die Bühne. Sein breites Wissen in vielen wissenschaftlichen Disziplinen verhalf ihm jedoch nicht zur Überwindung seines "blinden Flecks". Die Kirche war ihm so heilig, dass er deren Kritiker weder verstand noch akzeptierte. (Foto: pa/dpa/itar-tass/Alexandra Mudrats)
Büste Johannes Paul II. im Garten der russischen Staatsbibliothek "Margarita Rudomino" für ausländische Literatur: Der polnische Papst glänzte bereits in Jugendjahren durch vielseitige Begabung, literarischen Esprit und Charisma. Aus seiner Feder stammen Erzählungen und Theaterstücke, er selbst trat in Studienzeiten mehrfach als Schauspieler auf die Bühne. Sein breites Wissen in vielen wissenschaftlichen Disziplinen verhalf ihm jedoch nicht zur Überwindung seines "blinden Flecks". Die Kirche war ihm so heilig, dass er deren Kritiker weder verstand noch akzeptierte. (Foto: pa/dpa/itar-tass/Alexandra Mudrats)
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Weshalb überhaupt Menschen »heiligsprechen«? »Das gesamte System der Heiligsprechungen ist fragwürdig geworden und bedarf der Demokratisierung«, sagt die Theologin Martha Heizer, Vorsitzende der Internationalen Bewegung »Wir sind Kirche«.

Und in der Tat: Die Heiligsprechung zweier Päpste am Sonntag, 27. April 2014 in Rom – verbunden mit der Tatsache, dass die meisten der in der neueren Kirchengeschichte verstorbenen Päpste auf dem Weg zur »Ehre der Altäre« sind – verklärt den Absolutheitsanspruch des Papsttums.

Auf Jesus von Nazareth und seine Jünger kann sich dieser Brauch der katholischen und orthodoxen Kirchen nicht berufen. Doch wenn der Vatikan schon meint, ei

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Heinz Pütter 26.04.2014, 20:34 Uhr:
All das bringt uns keinen Schritt weiter. Der Papst spricht von einer Kirche der Armen, doch die Menschen heute leiden nicht nur an Armut, sie leiden auch an der Armut der Seele!!
Krishna sagt, dass der „Himmlische“ die Seele der Welt sei und in aller Wesen Herz zu finden sei. Also ist jeder Mensch in seiner Seele heilig. Alls ist in uns, in der Seele der Welt, in unserem Herzen. Auch der Spirit, der in allem wohnt. Die Chinesen nennen ihn Chi, die Japaner Ki, die Inder Prana. Man kann ihn nicht sehen, man kann ihn nicht messen, man kann ihn nicht nachweisen. Aber viele können ihn spüren. Die Sensibilität dafür zu entwickeln ist das Lebensziel der Naturvölker, deren Lebenssinn nicht um die Frage kreist: »Was kann ich haben?«, sondern: »Was sollte ich sein?« Für sie ist die Antwort klar: ein Teil des »Gro*ßen Geistes«, der die Quelle des Lebens und der Identität jedes Einzelnen ist.

Paul Haverkamp 26.04.2014, 14:48 Uhr:
Im Gegensatz zu Johannes XXIII., dessen Pontifikat für die kath. Kirche ein Segen war, muss man für die ( leider sehr lange) Regierungszeit von Joh.Paul II. feststellen, dass seine Amtszeit für die innerkath. Entwicklung ein Desaster darstellt. Während der Roncalli-Papst die Öffnung der Kirche zur Welt (aggiornamento) anstrebte, verfügte der poln. Papst, dass die Erinnerungen an das 2. Vatikanum sich nur als „innerkath. Betriebsunfall“ darstellen sollten. Er trägt für die Zerschlagung der Befreiungstheologie und für die Ausbreitung der Pädophilieskandale insofern entscheidende Mitschuld, als er alles unterließ, um diese Verbrechen aufzuklären. Mag er als „Außenpolitiker“ sehr wohl seine Verdienste am Untergang des Kommunismus haben. Jedoch trägt er – neben seinem Adjunkt Ratzinger (als Vorsitzender der Glaubenskongregation) – allein dafür die Verantwortung, dass die kath. Kirche sich heute in einem unaufhaltsamen Erosionsprozess befindet. – Fürwahr: Er ist und war kein Heiliger!

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