Komatöse Kirche
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Die EKD-Synode in Bonn hatte sich im November 2017 viel vorgenommen. »Rückblick, Einblick und Ausblick« stand auf der Vorlage des Schwerpunktthemas. Eine »Zukunft auf gutem Grund« sollte gelegt werden am Ende der Reformationsdekade. Als benachbarter Gemeindepfarrer, langjähriger Landessynodaler der Evangelischen Kirche im Rheinland und Kritiker der EKD, gönnte ich mir erstmalig den Besuch solch einer Synode.
Mir begegnete nach den 2017-Feierlichkeiten eine erschöpfte Kirche. Eine Synodale aus Württemberg, die ich fragte, wie sie diese Synode erlebe, antwortete: »Komatös.«
Keinen zurücklassen! Auch keine Rechtspopulisten?
Schon der Bericht des Ratsvorsitzenden irritierte. Selbstkritisch stellte Heinrich Bedford-Strohm die kirchlichen Äußer
Paul Haverkamp 26.11.2017, 20:46 Uhr:
Der Schlüssel zur Überwindung der christlichen Kirchenkrisen liegt in einer konsequenten Rückkehr zu den jesuanischen Quellen. Dieses Petitum implementiert eine neue Hierarchie von Wichtigkeiten. Es darf nicht darum gehen, den Schutz und den Erhalt der Institutionen als prioritär anzusehen, sondern es kann nur darum gehen, den diakonischen und pastoralen Aufgaben jenen nicht zu hinterfragenden Vorrangplatz einzuräumen, den bereits Jesus aus N. immer für alle Menschen bereitgehalten hat. Wenn Macht- und Herrschaftsstrukturen nicht abgebaut und dem Menschendienst nicht eine absolute Vorrangstellung eingeräumt wird, dürfen die Kirchen ihre Legitimation nicht mehr vom Manne aus Nazareth ableiten. Jesus hat die Sinnhaftigkeit von Gesetzen immer wieder dahingehend überprüft, ob dieselben den Menschen ein Mehr an Heilung und Heil verschaffen. Wer Macht und Institutionen für wichtiger hält, wird einer jesuanischen Verhaltensweise nicht gerecht.
Heiko Richter 25.11.2017, 19:47 Uhr:
Bravo PF, eine klare Stellungnahme - wo gibt's die heute noch? Ich kenne unzählig viele Christen, die wachen Geistes und Auges sind und bereit eine Kirche zu verändern, die Angst hat sich zu bewegen. Leider ist die Kirchenleitung nicht komatös, sondern nur erstarrt und hält das inzwischen schon für den Normalzustand - daher kein Handlungsbedarf. Es muss noch schlimmer kommen. Warten wir es ab oder hauen wir ab. Christus will leben und dazu braucht es keine Kirche. Schade trotzdem.
Simone Brietzke 22.11.2017, 18:53 Uhr:
Ja, was reformiert sich nach dem Reform-Jubiläum? Wohl nicht viel. Aus Angst, alte Fragen für die heutige Zeit neu zu denken und neu zu beantworten, wenn dafür alte "Dogmen" fallen gelassen werden müssten. Dabei gibt es vielversprechende Ansätze. Die "Gesellschaft für eine Glaubensreform" zum Beispiel versucht, ein zeitgemäßes wissenschaftliches Weltbild und biblische Aussagen auf der Basis von historisch-kritischer Theologie zusammenzubringen. Offiziell angehört, geschweige denn diskutiert, wird von ihren Ansätzen nichts...
Edna Li 22.11.2017, 09:13 Uhr:
Die Grundhaltung der evangelischen Kirchenoberen ist: Angst. Angst vor Bedeutungslosigkeit, Existenzangst, Angst zu sagen, wofür man steht. Das Dumme ist nur: Christsein und Angst schliessen sich aus.