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Manchmal kann eine minimale Änderung einen maximalen Effekt erzeugen. Durch die Einfügung eines kleinen Jota wird aus der »Gottesanbeterin« – einer Heuschrecke – bei Nora Gomringer eine »Gottesanbieterin«. Das lässt aufhorchen. Der Titel ihrer jüngsten Gedichtsammlung reagiert damit klug auf die religiöse Signatur der Gegenwart. War es in früheren Epochen selbstverständlich, dass man an Gott geglaubt hat, so ist es heute fast selbstverständlich geworden, dass man nicht mehr an ihn glaubt. Der Glaube ist eine Option unter anderen geworden. Das ist kein Grund zu kulturpessimistischen Klagen, kein Grund zu zelotischem Eifer, sondern Einladung, die Anbindung an das große Gegenüber neu zu wagen und als Option anzubieten. Statt die Gottesvokabel aus der poetischen Rede zu streichen und sie mit Gottfried Benn für ein »schlecht