Libby Lane schreibt Geschichte
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Nach einem 22-jährigen Kampf hat am 26. Januar die erste Bischöfin der Kirche von England im York Minster, einer der beeindruckendsten Kathedralen Europas, vom Erzbischof der Nordprovinz, John Sentamu – selbst einst Flüchtling aus Uganda – die Bischofsweihe erhalten. Libby Lane (48) erhielt im Jahr 1994 gemeinsam mit ihrem Mann die Priesterweihe. Regierungschef David Cameron hatte ihr schon zu diesem historischen Meilenstein der Geschlechtergleichheit im Land gratuliert.
So umstritten war dieser Schritt, weil die zwei extrem konservativen Flügel der anglikanischen Kirche Englands – auf der einen Seite die strengen Evangelikalen, auf der anderen die nicht weniger strengen Anglo-Katholiken – das Votum in der Generalsynode blockieren konnten, obwohl die Liberaleren beider Flügel sich längst der
Paul Haverkamp 29.01.2015, 09:34 Uhr:
Aus tiefstem Herzen freue ich mich für Frau Lane und für die anglikanische Kirche von England, dass sie einen entscheidenden Schritt hin zur Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern getan hat. Den Frauen die Menschenwürde nur partiell zuzugestehen, ist inhuman. Sowohl die ultrakonservativen Flügel innerhalb der anglik. Kirche als auch die Fundamentalisten in der kath. Kirche mögen den Untergang des Abendlandes heraufbeschwören, doch sie müssen einsehen, dass sie keinerlei nachvollziehbare Argumente in der Bibel für ihre Verweigerungshaltung finden.
Die Tatsache, dass viele Textstellen im NT heute gelesen und verstanden werden müssen vor dem Hintergrund zeitbedingter sozialer, kultureller und gesellschaftspolitischer Eigen- und Besonderheiten, hat zwar bei Vertretern einer aufgeklärten Exegese längst Eingang gefunden, doch scheint diese Erkenntnis bei Vertretern der Ewig-Gestrigen in einer Haltung ideologischer Versteinerung wohl nie anzukommen.
Dr. Cornelia Schlarb 27.01.2015:
Gratulation der Anglikanischen Kirche in England für diesen epochalen Schritt. Als Theologin und Kirchenhistorikerin verwundert es mich immer wieder, wie lange Kirchen sich selbst verstümmeln und auf das kreative und innovative Potential von Frauen als Pfarrerinnen, Priesterinnen, Bischöfinnen verzichten. Die historische Forschung der vergangenen 40 Jahre hat längst Frauen in Leitungsämtern der Gemeinden und Kirche seit biblischen Zeiten an offenbar gebracht. Einfach unglaublich, dass diese Forschungsergebnisse nicht wahrgenommen werden. Dann könnte "man" sich solche peinlichen Zwischenrufe wie im Weihegottesdienst von Libby Lane sparen.
Mögen noch viele Bischöfinnen und Frauen in Leitungsämtern in der Anglikanischen Kirche folgen.