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Mit Gott Staat machen?

»Nein! Seit der Französischen Revolution ist das unmöglich«, sagt der Rechtsphilosoph Horst Dreier. »Wenn der Staat die Freiheitsrechte seiner Bürger schützen will, muss er religiös neutral bleiben.« Doch beim säkularen Staat handelt es sich keineswegs um ein antireligiöses Projekt. Wofür steht Gott dort? Steht er überhaupt für etwas? Dreiers Standpunkt in der Publik-Forum-Reihe »Streitfragen zur Zukunft«
von Horst Dreier vom 18.07.2018
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Kann man »mit Gott Staat machen«? Der Rechtsphilosoph und Staatsrechtler Horst Dreier (rechts) sagt: »Nein!« (Foto: pa/dpa/Daniel Karmann; Fotomontage-Fotos: iStock by getty/mbbirdy; pa/dpa/Grzegorz Michalowski)
Kann man »mit Gott Staat machen«? Der Rechtsphilosoph und Staatsrechtler Horst Dreier (rechts) sagt: »Nein!« (Foto: pa/dpa/Daniel Karmann; Fotomontage-Fotos: iStock by getty/mbbirdy; pa/dpa/Grzegorz Michalowski)
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»Jahrtausendelang sind Staat und Gott eine enge Verbindung eingegangen. Die sakrale Legitimation staatlicher Herrschaft war dominant, nicht die moderne und uns heute so geläufige Trennung von Politik und Religion. Man machte also wortwörtlich mit Gott Staat. Diese enge Verwobenheit von weltlich und geistlich, von Staat und Kirche, von Herrschaft und Heil hat viele Gesichter und viele Facetten (...)

Bis in die Frühe Neuzeit hinein verstanden oder gerierten sich die Könige und Fürsten als von Gott auserwählt – und mit besonderen Gaben ausgestattet. Berühmt geworden ist die etwa in England und Frankreich obwaltende Vorstellung, die gesalbten Könige könnten kraft übernatürlicher Fähigkeiten Kranke durch Handauflegen heilen: Das ist das vielzitierte Berührungsritual der sogenannten

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Heidrun Meding 19.07.2018:
Jahrtausendelang gingen Staaten und Religionen eine enge Verbindung ein. Warum wohl?
Schon das frühe Christentum arrangierte sich mit dem damaligen römischen Kaiser Konstantin, um weltlichen Schutz zu genießen.
Das offizielle Christentum wiederum unterstützte und förderte die Herrschaft Konstantins im antiken Rom.
Bis zur Französischen Revolution von 1989 unterdruckten staatliche und kirchliche Obrigkeiten die zwangsweise konfessionalisierten "Gläubigen", zeitweise auch in Personalunion ("Kirchenfürsten", "Fürstbischöfe" usw.).
Dies alles ist glücklicherweise Vergangenheit und Geschichte.
Heute darf jede und jeder nach eigener Fasson selig werden, wie Friedrich der Große einmal geschrieben haben soll.
Insbesondere die Katholische Kirche bedauert bis heute ihren massiven Machtverlust auf weltlicher Ebene.
Hätte die Französische Revolution nicht bereits stattgefunden, müßten wir sie heute auf den Schild heben in der Hoffnung auf einen wirklichen Sieg über den Kapitalismus.

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