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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 14/2020
Der Inhalt:
Politik & Gesellschaft

»Nur Singfleisch« für die Domspatzen

Die Fassade des tausendjährigen Chores der Regensburger Domspatzen bröckelt schon seit Jahren. Forscher stießen auf ein System, in dem Leistungszwang und Willkür körperliche und sexuelle Gewalt begünstigten. Nach dem Tod von Georg Ratzinger brechen neue Fragen auf: Wie konnte es geschehen, dass kleine Menschen für ein großes Ziel zerbrochen wurden – und niemand einschritt?
von Christian Feldmann vom 30.07.2020
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In der Sixtinischen Kapelle: Die Ratzinger-Brüder mit den Regensburger Domspatzen vor dem »Jüngsten Gericht« Michelangelos (Foto: KNA)
In der Sixtinischen Kapelle: Die Ratzinger-Brüder mit den Regensburger Domspatzen vor dem »Jüngsten Gericht« Michelangelos (Foto: KNA)
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Drei Daten waren entscheidend in dem Aufarbeitungsprozess der Missbrauchsgeschichte bei den Regensburger »Domspatzen«, der auch von Opfervertretern als vorbildlich gepriesen wurde: Erstens die Ablösung des polternden Bischofs Gerhard Ludwig Müller, der alle Vorwürfe als kirchenfeindliche Kampagne abtat, durch den erheblich sensibleren Rudolf Voderholzer zum Jahresende 2012. In der Folge gab es diskrete Gespräche, Therapieangebote, Anerkennungsleistungen, Überlegungen zu künftigen Präventionsmodellen.

Zweitens erschien im Sommer 2017 ein 440 Seiten starker Untersuchungsbericht eines vom Bistum beauftragten Rechtsanwalts. Der Bericht zählt »mit hoher Plausibilität« 547 Opfer von körperlicher und nicht selten auch sexueller Gewalt sowie 49 Täter (die meisten inzwischen tot).

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