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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 9/2022
Der Inhalt:

Missbrauch und Kirche
Propagandist der Pädophilie

Der umstrittene Sexualpädagoge Helmut Kentler gab Kinder in die Obhut von Pädophilen. Seine Karriere hat er in der evangelischen Kirche begonnen und ist ihr bis zu seinem Tod 2008 eng verbunden geblieben. Seine Thesen fanden dort viel Unterstützung.
von Michael Hollenbach vom 17.05.2022
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Er verharmloste Pädophilie im Namen der Aufklärung: Helmut Kentler (1928-2008) (Foto: ullstein bild / Ingo Barth)
Er verharmloste Pädophilie im Namen der Aufklärung: Helmut Kentler (1928-2008) (Foto: ullstein bild / Ingo Barth)
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Helmut Kentler war in den 1970er- und 1980er-Jahren einer der gefeierten Protagonisten einer reformorientierten, freien Sexualwissenschaft. Was heute aber verstörend wirkt: Kentler propagierte auch sogenannte »Experimente«, bei denen er sozial auffällige Jugendliche in die Obhut von Pädophilen gab. Und er pflegte enge Kontakte zu evangelischen Einrichtungen.

Bis weit in die 1960er-Jahre hinein war die bundesdeutsche Sexualmoral – nicht nur in den Kirchen – von Verboten und Prüderie geprägt – gerade was die Homosexualität betraf. In diesem Klima wirkten die Botschaften des Sexualwissenschaftlers Helmut Kentler wie eine Befreiung, sagt Uwe Sielert, ebenfalls einer der prägenden Sexualpädagogen der alten Bundesrepublik. »Diese lange Repressionsphase gegen alles Sexuelle drehte Kentler im Kontext de

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