#synod2015: Knickt der Pontifex ein?
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Liebe Leserinnen, Leser und Freunde von Publik-Forum! Ich bin schon unterwegs nach Rom, um Ihnen von der Entscheidungswoche im Vatikan zu berichten.
Man kann sich Sorgen machen, denn die römische Weltbischofssynode steht auf der Kippe. Sie ist das Baby von Papst Franziskus. Ohne groß seine Kardinäle und die Kurie zu konsultieren, hat er das innerkirchlich extrem heikle Thema Familie, Ehe und Sexualität seit 2014 auf die Tagesordnung seiner Weltkirche gesetzt.
Franziskus hat bei unzähligen Christen Hoffnungen geweckt. Eine neue Barmherzigkeit schwebt ihm vor, die denen gelten soll, die von der überkommenen katholischen Ehe-Doktrin hart ausgegrenzt werden: Homosexuelle Menschen und die große Zahl der wiederverheirateten Geschiedenen.
Pfarrer Bernd Weckwerth 22.10.2015:
Lieber Herr M. Rach, der Sie meinen, Kath. Kirche stehe für eine besonders in Bezug auf Werte hochqualifiz. Gemeinschaft. Das gilt bis in Kurienkreise selbst für die alten Werte leider nur sehr bedingt. Sogar der Papst musste vor Ostern sich mit großer Sorge diesem Thema annehmen, und vieles, was gern unter den Teppich gekehrt wird, hervorholen. Doch viel schlimmer steht es mit den neuen Werten, die man erst bei genauem Lesen der Bibel langsam entdeckte. Fast immer war die Kirche doch erst einmal mit Abwehr dieser kultur. Errungenschaften beschäftigt statt als Kämpferin an der Spitze für diese Werte einzutreten. Beim Kampf für Arbeiterrechte waren es wohl (100 J. verspätet) Kolping und Kettler, die das Ruder rumwarfen, auch in Sachen Umwelt hat man schon bald sich besonnen, aber bei den Freiheits- und Menschenrechte und der Förderung von Randgruppen haperts doch heute noch, geschweige Demokratie und weibl. Gleichwertigkeit in den eigenen Reihen. Jesus hat und hätte da anders gehandelt.
Wolfgang Waas 20.10.2015, 06:59 Uhr:
Wenn die Konservativen einen *Protestturm* errichten, muss der wohl aus Elfenbein sein - und die Erbauer sich ziemlich bedroht fühlen... ;)
Pfarrer Bernd Weckwerth 19.10.2015:
Seit dem II. Vaticanum hat die Kurie geschworen, sich nie wieder in die Suppe spucken zu lassen. Der Kurie verdanken wir seitdem ein Überwachungssystem bei den Nuntiaturen in aller Welt, so dass jeder neugewählte Bischof, auf seine Linientreue geprüft wird und Fähigkeiten (siehe Limburger Bischof) kaum noch eine Rolle spielen. Der Schaden, der seitdem unsere Kirche erlitten hat, weil kaum noch eine Reform im Inneren der Katholischen Kirche durch diese handverlesenen Bischöfe möglich wurde und oft unglaubwürdige und unfähige Bischöfe das Sagen haben, ist immens. Oft weicht deshalb die Meinung der gesamten Katholiken von der der Kurie weit ab. So bestimmt zur Zeit eine Partei, die noch nicht mal FDP-Größe hat, was angeblich die Meinung aller sei.
Deshalb Abschaffung dieses Systems, damit die Mehrheit endlich wieder zu Wort und zur Mitbestimmung kommt. Eine sympathische Gallionsfigur an der Spitze langt da nicht!
Wer deckt das System endlich auf und bewirkt eine weltweite Entrüstung?
Michael Bauer 19.10.2015:
Darf man die Katholische Kirche mit dem Weltfußballverband FIFA vergleichen? Man könnte auf die Idee kommen. Denn in beiden Weltgremien sitzen ausschließlich Männer - meist fortgeschrittenen Alters - zusammen, jahrzentelang (FIFA) bzw. jahrhundertelang (Kath. Kirche)an Macht, Privilegien und Selbstüberschätzung gewöhnt, auch mit Finanzskandalen befasst und sich den "Mitgliedern", deren Interessen sie wahrnehmen sollten, in Teilen immer mehr entfremdet. Was die FIFA nicht hat, hat die Katholische Kirche: Einen wahren Reformer an der Spitze, der gewillt ist - mit der Macht, die ihm zusteht -, seine Rückbesinnung auf das Evangelium auch gegen die konservativsten Kräfte durchzusetzen. Bestes Beispiel: Kardinal Müller droht mit Kirchenspaltung - hoffentlich der letzte und aussichtslose Versuch, den m.E. richtigen Weg des Papstes auch in Sachen Ehe, Familie, Homosexualität zu unterbinden. In Analogie zu Frau Merkel: Wenn der Papst scheitert, scheitert die Katholische Kirche!
Josef Müller 18.10.2015, 18:15 Uhr:
Die theologischen Unterschiede zwischen den Konservativen und den Erneuerern sind fundamental. Die Synode könnte es den "Ortskirchen" (hier als größere geographische Einheit verstanden)unterschiedliche "pastorale" Lösungen zu finden. Ein einheitliches reformorientiertes Ergebnis ist nicht zu erwarten.
Norbert Klüppel 18.10.2015, 17:50 Uhr:
Mögen die Synodalen Tradionalisten oder Erneuerer spielen - vielen gläubigen Katholiken ist das mittlerweile "so was von egal"!
Jesus sagt zur Ehebrecherin: "hat dich denn keiner verurteilt? - So will auch ich dich nicht verurteilen". Sein Programm ist Barmherzigkeit, Papst Franziskus ist diesem Programm verpflichtet. Möge Gott ihn vor seinen Feinden schützen.
edith wolf 18.10.2015:
Lasset uns beten, den Hl. Geist anrufen und bitten, dass Papst Franziskus stark bleibt, Kraft und Mut behält und unsere Kirche erneuert. Menschenrechtsverletzungen müssen beendet werden. -
Angelika Oetken 18.10.2015, 12:52 Uhr:
"Die Sexualethik hat damit andere Grundlagen oder härter: Sie ist geklaut oder selbst konstruiiert."
@Thomas Kopfer,
welchen Wert die von der Führung der Katholischen Kirche propagierte "Sexualethik" in Wirklichkeit hat, zeigen drei Gewohnheiten im Umgang mit ihren Priestern:
a) Heterosexuellen subventioniert die Katholische Kirche drei Kinder und eine Frau
b) auch Homosexuelle lässt sie gewähren
c) Pädokriminelle bleiben weitgehend unbehelligt
Unter einer Voraussetzung: es darf nichts nach außen dringen. Diejenigen, die die Regeln besonders eifrig brechen, propagieren sie dabei am lautesten. Das lenkt vom Eigentlichen ab.
Dies System aufrecht zu erhalten ist nicht einfach, kostet viel Mühe und Geld. Und hat für die Kirchenführung einen unschätzbaren Effekt: es fördert den Korpsgeist unter den Priestern.
Insofern: erwarten wir lieber nicht zu viel von solchen Männern. Sondern verlassen uns lieber auf uns selbst.
Siegfried Wiesmüller 18.10.2015:
Sehr geehrter Herr Seiterich,
auch ich betrachte die Vorgänge in Rom mit Spannung und Sorge. Ich möchte es kurz auf den Punkt bringen: Franziskus stellt den Menschen, und mit ihm die Schöpfung insgesamt, in den Mittelpunkt und nicht irgendwelche rigiden Dogmen, wie es seine Vorgänger taten. Das war auch das Vorgehen dessen, der schon vor zweitausend Jahren wirkte und ebenfalls mit Pharisäern seine Probleme hatte. Unter seinen oft an klerikaler Eitelkeit leidenden Vorgängern war ich dem Kirchenaustritt oft sehr nahe. Lassen innerkirchliche Kräfte, denen Macht und ihre von ihnen etablierten Gesetze, die mit der Botschaft Jesu nichts zu tun haben, diesen Papst scheitern, so ist mein Austritt aus dieser Amtskirche - nicht aus meinem Glauben an die Botschaft Jesu! - wohl endgültig.
Mit freundliche Grüßen.
Ihr
Siegfried Wiesmüller
St. Sebastian Str. 7
D 91336 Heroldsbach
Maria Wiehemeyer Valverde 18.10.2015:
In meiner Herkunftsfamilie und in meiner
eigenen Familie gab es immer wieder Zerreißproben zwischen erzkonservativen und liberal
eingestellten Familienangehörigen. Es gab Streitgespräche,Machtkämpfe zwischen Eltern
und Kindern; oft war eine Trennung fast un-
vermeidlich. Vater und Tochter haben ein Jahr lang kein Wort miteinander gesprochen.
Ich bin jetzt Urgroßmutter und stelle fest:
die Beziehungen waren tragfähiger und stärker als das "Recht haben wollen".
Die Werte in Beziehungen sind eigentlich nicht von Anfang an da; sie entwickeln sich
im Laufe der Beziehungen durch Geduld, Verzeihen können,Ausharren, Beten können,
Verständnis. Wenn es nicht gelingt, hat dieser Mensch Unterstützung
in besonerem Maße nötig - und keine Ausgrenzung.
Ist die Kirche sich bewusst, wie sehr sie
Beispiel gebend ist - gerade in diesem
intimen, persönlichen Bereich des Menschen,
wo Abweisung sehr verletzend ist?
Roswitha Maria Gerwin 18.10.2015:
"Die Hoffnung stirbt zuletzt"
hoffentlich!
Roswitha Maria Gerwin
valentin eglauer 18.10.2015:
Wann werden die maßgeblichen Oberhirten unserer Kirche Jesu Worte und Handeln im Umgang mit 'Ehebrechern' ernst nehmen?
Wollen sie verstehen, was am Jakobsbrunnen passierte, was er mit der zur Steinigung verurteilten Frau verdeutlicht?
Offensichtlich nicht!
Jesus hat akzeptiert, daß Scheitern zum Leben gehört und gezeigt, daß damit nachsichtig umgegangen werden kann.
Thomas Kopfer 17.10.2015:
Bis auf kleine kosmetische Korrekturen, die wie ein scheinbares Zugeständnis an die Basis und die Wir-sind-Kirche-Bewegung aussehen werden, wird es vermutlich zu nichts kommen.
Interessant bei alledem, dass sich Jesus zur Familie, Sex und Ehe ganz selten und zu Homosexuellen oder Geschiedenen geschweige Wiederverheirateten überhaupt nicht geäußert hat.
Die Sexualethik hat damit andere Grundlagen oder härter: Sie ist geklaut oder selbst konstruiiert.
Paul Haverkamp 17.10.2015, 17:17 Uhr:
Das bei Lk,9 überlieferte Jesuswort : “Lasst die Toten ihre Toten begraben”, möchte ich den Kurienmitgliedern in Rom dringend mit auf den Weg geben.
Allzu viele von ihnen sind lebende, physisch lebendige Menschen, die in einem übertragenen Sinne als in Wahrheit tot bezeichnet werden können; sie haben nie gelernt zu leben, sondern sie sind Vertreter eines durch eine eiserne Klammer von Juridismus und Dogmatismus zusammengehaltenen und dabei entmenschlichten Religionsverständnisses.
Von diesen Menschen sagt Jesus, dass sie schon tot sind – mitten im Leben.
Jesu Nachfolge bedeutet jedoch, sich einzulassen auf eine neue Orientierung, die nicht zu haben ist ohne den Mut zum Verlassen von alten vorgezeichneten Wegen.
Bei Mk 4,40 heißt es : ”Was fürchtet ihr euch?” – die kath. Kirche muss sich auf die raue See d. Wirklichkeit und d. Erlernen von mitfühlender Menschlich- u. Barmherzigkeit hinauswagen, um zu neuen jesuanischen Ufern zu gelangen – oder sie wird untergehen!
Angelika Oetken 17.10.2015, 17:01 Uhr:
Was ich persönlich an der Katholischen Kirche faszinierend finde ist, wie viele Whistleblower ihr angehören. Ohne die wäre weder an die Öffentlichkeit gedrungen, wie systematisch und perfide Missbrauchskriminalität von den Kirchenverantwortlichen vertuscht, verleugnet, verdrängt, aber auch gefördert und begangen wurde. Noch welcher Mittel sich der Klerus und seine Verbündeten bedienen, um ihre wirtschaftliche, mentale und politische Macht zu sichern.
Im Grunde ist das ein positives Zeichen. Es gibt eben Menschen, die sich ihr Gewissen weder verbiegen, noch abkaufen lassen. Ganz oben finden wir die allerdings nie.
Übergriffigkeit ist eben - auch - ein Erfolgsprinzip.
Konrad Bütow 17.10.2015:
Im Interesse der Kirche als Heilsvermittlerin in dieser Welt und auch in dieser unserer Zeit mit Zukunftsorientierung bete ich jeden Tag für unseren Papst Franziskus, dass er geistig, psychisch und körperlich genügend Durchhaltevermögen und Stärkung durch den Heiligen Geist erhält, sich gegen die ewig Gestrigen und Hardliner in der Synode und auch in Vatikan und Kurie durchzusetzen! Durch Jesus Christus hat Gott den Menschen seine unbegrenzte Liebe und Barmherzigkeit geschenkt und nicht paragrafengetreue Hartherzigkeit. Über allen Gesetzen steht als oberstes Gebot die Liebe. Darüber wollen sich einige Prälaten und "Konservative um jeden Preis" selbstherrlich hinwegsetzen unter Missachtung der Erkenntnis des II. Vatikanums: ecclesia semper reformanda !Es lebe Papst Franziskus! Es lebe die Kirche!Es lebe das Volk Gottes! Es lebe Jesus Christus!
Manfred Rach 17.10.2015:
Alle Welt beklagt den allgemeinen "Werte-verlust". Ich kenne keine Gegenstimme. Die Kirchen sind der Hort der Werte. Beginnen sie, ihre eigenen Werte aufzuweichen, Werte-Grauzonen zu schaffen, entsteht ein Werte-Vakuum, das beliebig demagogisches auszufüllen bereit steht.
Du Kirche, hüte dich, dein Profil zu verlieren. Wer deine Werte nicht mag, soll dort bleiben, wo er leben kann in seiner Wertewelt -- so er Werte kennt!
Manfred Rach
Angelika Oetken 17.10.2015, 12:14 Uhr:
"Franziskus hat bei unzähligen Christen Hoffnungen geweckt." Genau! Das ist nämlich sowohl sein Auftrag, als auch sein Job. Dem ihm die hohen Kirchenfunktionäre die ihn zum Papst wählten erteilt haben. Franziskus hat seine Aufgabe bisher sehr gut ausgeführt, sofern man die Perspektive der klerikalen Führungsebene einnimmt. 2012, ein Jahr vor seiner Wahl stand dieser ganzen Gruppe das Wasser noch bis zum Hals. Im Zuge der Aufklärung und Ahndung der kirchlichen Missbrauchsfälle, begannen die Behörden und die Öffentlichkeit auch für die Finanzen der Katholischen Kirche zu interessieren. Für den Führungsstab einer semipolitischen Organsiation ohne demokratische Legitimation eine wahrhaft bedrohliche Situation. Und dann kam ein Argentinier mit italienischen Wurzeln und kriegte die Krise in den Griff. Er hat ganze Arbeit geleistet.
Werner Pohl 17.10.2015:
Von der Behandlung wiederverheirateter Geschiedener, die nach dem Willen der Konservativen aus der katholischen Kirche quasi ausgeschlossen werden, kann ich mich nur mit Grausen abwenden. Die Ehe meiner Großmutter wurde aus fadenscheinigsten Gründen annulliert, wie sie mir erzählte und was für sie der größte Schock ihres Lebens war. Mein Großvater durfte dann also weiterhin schön katholisch bleiben...
Meine Mutter und ihre Nachkommen müssen sich nach herrschender Lehre als "annullierte" Menschen fühlen? Ich soll das auch als Gottes Wille ansehen? - Entschuldigung, aber da macht sich doch jemand lächerlich - und zwar offensiv!
Hildegard Morath 17.10.2015:
...wenn doch die Amtskirche in ihren Elfenbeintürmchen, wo es um Macht geht, wüsste, dass sich die allermeisten Taufschein-Gläubigen, die noch nicht ausgetreten sind, keinen Pfifferling darum scheren, was die katholische Lehre zu Ehe und Sexualität ist! Die Kirche ist schon längst zum 'situativen Dienstleister' (in einem publik-forum-Artikel aufgeschnappt) mutiert. Hoffentlich vergessen wir nicht, dass im Hauptgebot der Liebe alle anderen Gesetze enthalten sind - das gilt nämlich auch für Ehe und Sexualität: Liebe (die per se schon Respekt beinhaltet) möchte, dass es dem Partner gut geht, auch in Hinsicht auf einen selber...
Albert Bühler 17.10.2015:
Wir können nur beten, dass der Hl. Geist
auch ein Wort mitspricht.
Viele Grüsse sendet Albert Bühler, Davos
Heidrun Meding 17.10.2015:
Wie wäre es, wenn Papst Franziskus aus der alten römischen Kirche austreten würde und - mit zukunfts- und reformorientierten Kardinälen, Bischöfen und Klerikern - eine neue Kirche gründen würde?
Dann könnten die verstockten und vergreisten Ewiggestrigen innerhalb der römischen Kurie den Schrumpfprozess ihrer Restkirche fortführen, bis diese Sekte schließlich das Zeitliche segnet.
Dadurch könnte innerhalb der Noch-Gläubigen eine Aufbruchstimmung entstehen, die jene Zentrifugalkräfte stoppt, durch die immer mehr Katholikinnen und Katholiken aus ihrer bisherigen Kirche hinausgedrängt werden.
Wir sollten uns immer wieder vergegenwärtigen, dass auch die römische Kirche Menschenwerk ist und bleibt und sich nicht glaubwürdig auf Höheres berufen kann.
Also sollten alle Religionsgemeinschaften ihr brüderliches Wirken für uns Menschen in dieser ansonsten kalten Welt in den Vordergrund ihrer Arbeit stellen, Gemeinsamkeiten suchen, wie Jesus dies zu seinen Lebzeiten gemacht haben soll.
thomas stefan slaby-jansen 17.10.2015:
Nachfolge Jesu ist die Selbstverpflichtung der KirchenvertreterINNEN. Was "Mann" mitbekommt ist Selbstverliebheit oder wie Luther Kohelet übersetzte "Eitelkeit, nichts als Eitelkeit". Jeschua war Wanderprediger, wie kann da Dialogfähigkeit - Grundvorraussetzung menschlichen miteinanders - als Fortschritt belobt werden?
Das hört sich nach Diplomatie, Selbstschutz und Ignoranz an, wie in der WeltPOLITIK bekannt.
Möge der Heilige Geist endlich wehem dürfen ...
Norbert Kreuzkamp 17.10.2015, 09:28 Uhr:
Lockerungsübungen sind hilfreich für alle Wahrheitsmächtigen. Aber die Ängstigen haben ja derzeit in Rom, in der CDU und in der bundesdeutschen Öffentlichkeit ja turnusgemäß Oberwasser. Gute Wünsche, auf dass es diesen alten Herren gelinge, Menschenliebe und Barmherzigkeit statt Seelenkolonialismus in eine kirchliche Zukunft hinein wirken zu lassen. Dafür wird mancher von uns sogar beten.
Ulrich Ferber 17.10.2015, 09:04 Uhr:
Indianersprichwort: Nicht die Asche bewahren, sondern das Feuer weitertragen. Von dem Feuer, das Jesus entzündet hat, ist in der Kirche nicht viel geblieben; leider stehen nur alte Männer im Rampenlicht, und von denen erwarte ich nicht den Schritt nach vorn. Der Druck in der Kirche, sich ändern zu müssen (Agiornamento war zu meiner Studienzeit DAS Stichwort), ist noch nicht hoch genug.
Gerhard Schreiber 17.10.2015:
Ist doch eigentlich viel Getöse um Nichts. Kein verantwortungsbewusster Priester wird jemand von den Sakramenten ausschließen, nur weil er schwul oder wiederverheiratet ist. Zumal er gerade im städtischen Bereich nicht jeden kennt, der zur Kommunion kommt. Ich denke da ist die Arbeit im gemeindlichen Bereich schon viel weiter als der Vatikan. Rom ist weit weg.
Plenk Hubertus 16.10.2015:
Mein Wunsch:
Zunächst sollen alle Christen, in D besonders kath. und Ev, miteinander Gottesdienst und Abendmal feiern können, vor allem konfessionsverschieden Ehen, dann alle Gottgläubigen/suchenden gemeinsam suchen/ beten. Wir sind alle Sünder, sogar die großen wie Paulus (Mitwirkung bei der Steinigung des Stephanus), David (Frau des Urias).
Das Ideal soll bleiben, aber kein "Sünder" soll schief angeschaut werden, sondern zur Teilnahme eingeladen werden.
Wie das klappen kann/ soll, weiß ich leidet nicht, denn ich "Scheinbraver" habe z.B. große Probleme mit unserem Bundespräsidenten und Frau Sch??.
norbert mushoff 16.10.2015:
misericordiam Domini in aeternum cantabo! Danke Herr, dass du deiner heutigen Kirche in deiner Weisheit Papst Franciskus geschenkt hast. Und einen weisen pastoral gesinnten Kardinal Walter Kasper zur Unterstützung.
H. Eisenberger 16.10.2015:
Es ist wichtig, dass der Dialog angestossen wurde; solange man miteinander spricht, ist noch alles offen. Schade, dass doch einiges an die Öffentlichkeit getragen wird, während es hiess, dass alles nur "unter uns" im geschlossenen Zirkel erörtert werden sollte. Schade, dass es nicht erst besprochen und dann veröffentlich wird. Aber "Der Papst muss liefern" und "Knickt der Papst ein" ist auch nicht hilfreich. Seid doch mal ein bissl positiver und redet nicht alles schlecht, bevor ein Ergebnis da ist.
Hans-Otto Kloos 16.10.2015, 19:10 Uhr:
Wie sollen die weltfremden theologischen Begründungen von Ehesakrament und daraus folgenden kirchlichem Eherecht jemals vermittelt werden?
Liest man die täglichen Äußerungen des Papstes und stellt die Lehre daneben, bleibt wenig Hoffnung, dass das Ganze nicht als sehr unglaubwürdig wahrgenommen werden könnte.
Philipp Bockenheimer 16.10.2015, 19:09 Uhr:
Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer, lässt der Evangelist Jesus sagen. Dass Jesus das gelebt und so gemeint hat, zeigen die zahllosen Berichte der Evangelien, die diese Barmherzigkeit und Liebe bei der Begegnung Jesu mit Menschen thematisieren. Auch theologische Argumente sprechen gegen die hartnäckige Unbarmherzigkeit des römischen Lehramtes und der "Traditionalisten". Das menschliche Bewusstsein hat sich weiterentwickelt und die "Kirche" verweigert sich dieser Entwicklung - die Sonne dreht sich weiter um die Erde. Ein Ärgernis ist es auch, dass die Vertreter der Synode nicht das Kirchenvolk nach Zahl, sondern die Bistümer (siehe Afrika) nach Zahl repräsentiert. Wenn Franziskus mit seinen immerhin nur moderaten Reformplänen scheitert, werden sich weitere Teile des Kirchenvolks von dieser Amtkirche lossagen aber Jesuaner bleiben. Die deutschen Bischöfe irren: nicht Kinderschändung, Tebartz oder Kirschsteuer treiben die Menschen weg, sondern die Unbarmherzigkeit des Lehramts.-Oremus.
Robert Pill 16.10.2015, 18:14 Uhr:
Ja, wir brauchen Geduld und Barmherzigkeit mit den Konservativen. Ist es nicht die Angst vor Veränderung, oder gar die Angst vor dem Eingeständnis einer lebenslangen Lebenslüge, die sie so heftig kämpfen läßt. Warum sonst wird die Homosexualität, um ein Beispiel zu nennen, so bekämpft, obwohl soviele Kleriker gerade diese Veranlagung unterstellt wird, oder auch die männliche Dominanz. Solche Veränderungen zu bearbeiten, dauert mindestens Jahrzehnte! Es ist also weniger wichtig, wer bei der Synode gewinnt, sondern dass die Strategie von Kasper bis Marx, den Dialog und die Elastizität zur Überwindung des Kirchenrechts zu fördern, nicht aus den Augen verloren wird. Laßt uns fröhlich und beherzt diesen Weg weiter gehen! Thomas, ich freue mich auf Deine täglichen Berichte und hoffe, dass die Liebe und Barmehrzigkeit gewinnen und das Kirchenrecht verändern - zumindest langerfristig ;-) Robert Pill
ute wannig 16.10.2015:
Lieber Thomas Seiterich,
es ist gut, dass Du in Rom bist. Dadurch gibt es ein gewisses Maß an unmittelbarer Teilhabe. So, wie die Herren Marx, Kaspar und Schönhuber gehe auch ich nicht davon aus, dass es zu wesentlichen Änderungen in der Dogmatik von Ehe, Familie etc. kommen wird. Du sprichst an dieser Stelle begründet von ,realistischer' Hoffnung. Ich denke, dass es auf diese ankommt, denn Weltkirche ist groß und sie vereint ein Universum höchst unterschiedlicher Lebensweisen und Ansichten. Dass darüber in diesen Tagen geredet wird, ist denn auch tatsächlich ,wundersam'. Wichtig scheint mir die Realisierung dessen, was sich die o.g. Herren wünschen: mehr Durchlässigkeit und Mut in den einzelnen Ortskirchen. Darum wird es gehen und damit wäre viel getan.
Gute Tage Dir und frohe Botschaften von Dir wünscht Ute W.