Theologie
Vom Mahl zum Opfer und zurück
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Die Wandlung ist das Herzstück des katholischen Eucharistieverständnisses. Am Eucharistieverständnis wiederum hängt das Weihepriestertum. Und daran die ständische, hierarchische Kirchenverfassung. Daher führt der Beitrag von Martin Ebner über die Wandlung (Publik-Forum 15/2024, S. 37) mitten ins Zentrum der Krise der katholischen Kirche. Denn der entscheidende Bruch in der Geschichte des Christentums ist zweifellos die Umcodierung der Eucharistie von einer Mahlfeier im Andenken an Jesus zu einer kultischen Opferhandlung, die nur ein geweihter Priester darbringen kann. Die desolate Situation der katholischen Kirche ist zu einem guten Teil der Tatsache geschuldet, dass sie in ihrem Selbstverständnis immer noch eine Priesterkirche ist, deren überhöhtes Priesterbild den Missbr
Wolfgang Dettling 11.10.2024:
Das Eucharistieverständnis der katholischen Kirche ist überholt«, schreibt Helmut Jaschke. Dieser Aussage ist im Allgemeinen zuzustimmen und im Besonderen seinem Gedanken, wonach sich eine Reform an »Jesus und der frühen Kirche orientieren« müsse. Friedrich Dürrenmatt hat in seiner Komödie »Die Ehe des Herrn Mississippi« die Meinung vertreten, dass die Partei (übersetzen wir hier einfach mit »die Kirche«) genau wisse, dass sie nur jene zu fürchten hat, welche die Ideale ernst nehmen, die sie zu verkörpern vorgibt. Wie lange noch?
Egon Weiß 11.10.2024:
Nach meiner Kenntnis ist dies das erste Mal, dass sich ein bekannter katholischer Theologe öffentlich zum Thema Eucharistie kritisch äußert. Eine solch kritische Klarstellung ist auch überfällig und sollte weiter vertieft werden, denn es geht um nicht weniger als das Überleben der Kirche Jesu Christi. Ich bin katholisch mit dem vollen Programm sozialisiert: Ministrant, Jugendleiter, dazwischen Bundeswehr (Offizier), Student der Katholischen Theologie und schließlich Lehramt. In meiner ganzen Entwicklung habe ich nie wirklich an die Transsubstantiationslehre geglaubt. Und ehrlich gesagt: Die Transsubstantiationslehre ist reiner Unfug und weit weg davon, »Herz und Mitte« oder »Quelle und Höhepunkt« des Glaubens vieler kritischer Katholiken zu sein. Wer das anders sieht, ist nach Meinung unseres ehemaligen Pfarrers nicht mehr katholisch und er hat uns öffentlich unser Katholisch-Sein abgesprochen, was die einfachen Gläubigen natürlich geglaubt haben, denn der Pfarrer hat als Geweihter immer recht.
Bernhard Ferber 04.10.2024, 06:56 Uhr:
Inkonsequent
Frag 100 Katholiken,
was das Wichtigste ist in der Kirche.
Sie werden antworten:
die Messe.
Frag 100 Katholiken,
was das Wichtigste ist in der Messe.
Sie werden antworten:
die Wandlung.
Sag 100 Katholiken,
dass das Wichtigste in der Kirche die Wandlung ist.
Sie werden empört sein:
„Nein, alles soll so bleiben, wie es ist!"
Lothar Zenetti
aus: Lothar Zenetti, Auf Seiner Spur. Texte gläubiger Zuversicht (c) Matthias Grünewald
Verlag. Verlagsgruppe Patmos in der Schwabenverlag AG, Ostfildern 2011. www.ver-
lagsgruppe-patmos.de.