Christlicher Antisemitismus
Wahrer Gott und wahrer Mensch
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Der Wiener Theologe Wolfgang Treitler hat in Publik-Forum 2/2024 (Seite 33) einen erschreckenden Befund erhoben und weitreichende Konsequenzen für das christliche Glaubensverständnis gefordert. Den Glauben an die göttliche Natur Jesu Christi bezeichnet Treitler als grundsätzliche Verneinung des Judentums. Die entsprechende Lehre des Konzils von Nicäa aus dem Jahr 325, die bis heute Grundlage aller christlichen Konfessionen ist, ist für ihn die Liquidierung von Jesu Judesein. Denn »die Festlegung, dass ein Mensch Gott sei, widersprach und widerspricht direkt allen jüdischen Überzeugungen, die Jesus geteilt hatte«. Zugleich kritisiert er die Idee, dass Jesu Sieg über den Tod die eschatologische Vollendung bereits in der Geschichte erfahrbar mache, als unjüdisch. Er beharrt darauf, da
Christa Herrmann 26.04.2024:
Für die Erwiderung von Herrn von Stosch auf Wolfgang Treitler möchte ich von Herzen danken. Die Thesen von Wolfgang Treitler, die das Zentrum unseres christlichen Glaubens infrage gestellt und als Angriff auf das Judentum gedeutet haben, waren für mich und meinen Glauben eine große Belastung, zumal Treitler katholische Theologie lehrt. Umso dankbarer bin ich für die sehr klaren dogmatischen und exegetischen Widerlegungen der Thesen von Wolfgang Treitler durch den Theologen Klaus von Stosch. Herzlichen Dank!
Josef Göbel 26.04.2024:
Ehrenhaft ist in dem Beitrag »Wahrer Gott und wahrer Mensch« der Versuch, systemische Einordnungen von Gott und Messias jüdischer und christlicher Tradition in Einklang zu bringen. Am Ende denkt man aber an Theodor Fontane: »Man wird nicht besser mit den Jahren, man wird bequem, und bringt, um sich die Reu zu sparen, die Fehler all in ein System«. So wird einem im heutigen Weltbild Lebenden nicht seine unausrottbare Ahnung von Gott gedeutet und persönliche Wege nach der Art Jesu gewiesen. Evangelisierung und Kirchenreformen bleiben dann begrenzt auf Menschen, die für besondere Anlässe die gegebene Weltvorstellung vergessen wollen. Das ist nichts »für die vielen, die keinen Hirten haben«.