Was wirklich wichtig ist
Meine wachsende Liebe zur Gregorianik
Vor etwa zehn Jahren habe ich bei einer kirchenmusikalischen Musikwoche die Gregorianik kennengelernt und war total begeistert. Ich bin im letzten Jahr jeden Monat einen Stunde lang mit der Bahn nach Leutkirch gefahren, um bei einer Gregorianik-Gruppe mitzusingen. Wegen Corona sind die Proben ausgefallen. Ich bin ein begeisterter Radler, und seit März habe ich mir angewöhnt, an allen Kapellen und Kirchen, die am Weg liegen, anzuhalten und dort etwas Gregorianisches zu singen. Ich habe jetzt immer ein Buch mit solchen Gesängen dabei (»In Hymnis et Canticis«).
Anfangs war es mir peinlich, wenn in die Kirche andere Leute kamen. Ich habe dann ganz leise gesungen und am Ende meines Stücks aufgehört. Aber meistens haben die anderen sich dann für mein Singen bedankt.
Für mich hat sich auch mein Radfahrtempo verlangsamt, wie überhaupt mein Lebensstil:
Ich möchte, wenn die Corona-Zeit vorbei ist, nicht mehr in meinen alten Trott zurückkehren. Eine Menge Termine, die ich bisher hatte, werde ich nicht mehr aufnehmen. Vieles geht ja auch ohne mich. Ich werde mich auf das Wesentliche konzentrieren: Eine Pflichtaufgabe bleibt meine Gemeinderatsarbeit. Aber mein Herzensanliegen sind mir mein christliches Engagement und die Musik. Von daher habe ich von dieser Corona-Zeit auch etwas gelernt: Zu fragen, was wirklich wichtig ist.
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Dies ist ein Beitrag im Rahmen des Erzählprojektes von Publik-Forum »Die Liebe in Zeiten von Corona«. Wir laden unsere Leserinnen und Leser ein zu unserem Erzählprojekt: Bitte schreiben Sie uns Ihre Erfahrungen, Nöte, Ängste und Ihre Zuversicht in Zeiten von Corona.