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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 15/2020
Der Inhalt:

Wem gehört Jesus?

Neue jüdische Forschungen lassen Jesus in einem neuen Licht erscheinen. Die jüdische Wiederentdeckung Jesu ist ein faszinierender Prozess - mit gravierenden Folgen für die kirchliche Lehre von Christus.
von Walter Homolka vom 13.08.2020
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Jesus predigt in der Synagoge von Kapharnau. Gemälde von Maurycy Gottlieb aus dem Jahr 1878 (Heritage Image Partnership Ltd / Alamy Stock Photo)
Jesus predigt in der Synagoge von Kapharnau. Gemälde von Maurycy Gottlieb aus dem Jahr 1878 (Heritage Image Partnership Ltd / Alamy Stock Photo)
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Die Wiederentdeckung Jesu innerhalb des Judentums ist ein faszinierendes Phänomen. Sie führte von anfänglicher Distanz und ängstlicher Abgrenzung zu vorsichtiger Auseinandersetzung, später sogar zu einer richtiggehenden Heimholung Jesu ins Judentum. Diese jüngste Entwicklung eröffnet der Forschung ganz neue Zugänge: Betrachtet man Jesu Lehre aus der Perspektive der jüdischen Halacha, so zeigt Jesus sich als einer, der aus der Tradition heraus argumentiert, und nicht als der gefährliche Außenseiter früherer Jahrhunderte. Überraschend ist dabei vor allem die Tatsache, dass Jesus zu einer Gestalt in der jüdischen Literatur und Kunst geworden ist und so letztlich zu einer Identifikationsfigur innerhalb der Grenzen der jüdischen Kultur und Zivilisation. Jetzt sitzt Jesus »mit am Tisch«.

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