Gewaltfreiheit in Heiligen Schriften
»Widersteht (nicht) dem Bösen«
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Religiöse Menschen behaupten gerne, dass Religion ein Schlüssel zum Frieden sei. In den Heiligen Schriften lasse sich eine Ethik finden, die zu einem anderen Verständnis und einem rechten Umgang mit Gewalt anleite. Auf der anderen Seite handeln auch religiöse Schriften seitenlang von Kämpfen und Kriegen. Die Bhagavadgita etwa, die zentrale Schrift des Hinduismus (entstanden etwa 500-200 vor Christus und eingebettet in das riesige indische Mahabharata-Epos), beginnt mit einem Krieg. Die fünf Pandava-Brüder stehen mit ihren Verbündeten dem riesigen Heer der trickreichen und machtgierigen Kauravas gegenüber. Man könnte sehr vereinfachend sagen: die Pandavas sind die »Guten« in diesem Krieg, noch dazu in Minderzahl. Dennoch lässt Arjuna, einer der Pandavas, gleich zu Beginn der Schlacht die Waffen sinken, da er im gegnerisc
Georg Lechner 22.07.2022, 15:25 Uhr:
Ich sehe in der Bergpredigt vor allem die Erkenntnis aus der Prophetenliteratur durchleuchten, dass gesellschaftliche Desintegration die Wurzel des Untergang jeglichen Gemeinwesens ist, vergleichbar einer schön gekalkten Ziegelmauer ohne Mörtel, die beim nächsten Gewitterregen unterspült wird und in sich zusammenfällt.
In gewisser Weise weist die Bergpredigt sogar über ein theistisches Modell hinaus, vor allem zusammengelesen mit dem Johannestext, dass Gott Geist ist und nur im Geist und in der Wahrheit recht angebetet werden kann. Nur wer die Bergpredigt lebt, betet Gott im Geist und in der Wahrheit an. Sein/ ihr Lohn ist die Freiheit von der Angst, im globalen Monopoly Platz 1 zu verlieren. Eine solche Angst lässt die Menschen ihre Seele verlieren, wie es Goethe im "Faust" im Monolog des Mephisto formuliert hat (wie er die Wette um Fausts Seele zu gewinnen gedenkt).