»Wie auch wir vergeben unsern Schuldigern«
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Keine Frage: Schulden muss man zurückzahlen. Da ist jemand eine Verpflichtung eingegangen, wenn er Geld aufgenommen hat; es ist seine Schuldigkeit, die Schuld zu einem späteren Zeitpunkt wieder zu begleichen. So die verbreitete Vorstellung. Die ökonomischen Schulden werden oft auch mit einer moralischen Schuld verknüpft – vor allem dann, wenn der Schuldner nicht in vollem Umfang oder zur vereinbarten Zeit zurückzahlen kann. Genau dies spielt auch in der Debatte um die griechischen Staatsschulden eine Rolle.
Keine Frage: Schulden muss man erlassen – in regelmäßigen Abständen, immer wieder. Die Christen, die sich sonntags in den Gottesdiensten versammeln, verpflichten sich dabei jedes Mal auf einen Schuldenerlass. Sie bitten im »Vaterunser« um die Vergebung ihrer Schuld bei Gott und erklären zu
Gerd Autrum 01.03.2015:
Wie auch ich vergebe meinen Schuldiger, das ist eine schwierige Kiste. Trotzdem öffne ich sie einmal. Wenn ich vom Monatseinkommen etwas übrig habe, entsteht ein persönliches Guthaben. Einen Teil kann ich als Notgroschen verstehen. Aber ich gebe zu, dass dabei keine konkrete Notsituation im Blick ist. Ein anderer Teil dieses Überschusses könnte für den Ersatz von größeren Geräten, wie Fernseher, Kühlschrank, Waschmaschine usw. beziehungsweise für größere Reparaturen in der Hinterhand bleiben. Die Bank, bei der dieses Kapital liegt, reicht es an andere Personen aus, die in Schwierigkeiten geraten und die Rückzahlung schuldig bleiben. Wenn ich dann entschulde, trägt das dann zum sozialen Ausgleich bei? Oh, je, wie kann ich dann eine Antwort von den reichen Kirchenfürsten bekommen, die Vorräte über ihren eigenen Tod hinaus anlegen?
Es hilft wenig, ich bin auf mich selbst zurück geworfen. Klar ist auch, Entschuldung muss sein. Es betrifft den einzelnen Menschen wie auch Länder.